Endspurt im Wahlkampf Experte sieht Vorteil für Kraft im TV-Duell mit Laschet
Köln · Mit dem TV-Duell zwischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet geht der NRW-Landtagswahlkampf in den Endspurt. Ein Experte sieht günstige Faktoren für die SPD-Frau.
Hannelore Kraft (SPD) und ihr Herausforderer Armin Laschet stellen sich am Dienstagabend im WDR-Fernsehen eine Stunde lang den Fragen der Chefredakteurinnen Sonia Mikich und Gabi Ludwig. Themen der Debatte soll das gesamte Spektrum der Landespolitik von der Schulpolitik, über die Themen Innere Sicherheit, Wohnen und Verkehr bis zur Wirtschaft sein.
Nach Ansicht von Politikwissenschaftler Christoph Bieber hat die NRW-Ministerpräsidentin im TV-Duell mit CDU-Herausforderer Laschet günstige Faktoren auf ihrer Seite. "Hannelore Kraft hat günstigere Persönlichkeitswerte, sie hat den Amtsbonus und sie kennt das Format bereits", sagte der Experte von der Uni Duisburg-Essen der Deutschen Presse-Agentur.
Starke Position der Amtsinhaberin
Ein ungleiches Duell sei es aber keineswegs. "Das sieht man allein daran, dass sich die Ministerpräsidentin ihrem Kontrahenten stellt. Genau das hätte man aus einer Position der Stärke heraus auch nicht machen müssen", sagte Bieber. Eine formelle Verpflichtung zur Teilnahme gebe es ja nicht.
Am Donnerstag treffen sich Kraft und Laschet im Fernsehstudio wieder.
Dann sind auch die anderen Spitzenkandidaten Sylvia Löhrmann (Grüne), Christian Lindner (FDP), Michele Marsching (Piraten), Marcus Pretzell (AfD) und Özlem Alev Demirel (Linke) dabei. Für diese Sendung hat der WDR 105 Minuten eingeplant. Mit den Teilnehmern der Runde seien alle Parteien vertreten, die bereits in dieser Wahlperiode im nordrhein-westfälischen Landtag sind bzw. realistische Aussichten haben, in das neugewählte Parlament einzuziehen, hatte der Sender mitgeteilt.
Der Landtag wird am 14. Mai gewählt. In den Meinungsumfragen hat die regierende rot-grüne Koalition seit längerem keine Mehrheit. Die SPD kommt in den Umfragen der verschiedenen Institute auf 34 bis 37 Prozent, die CDU auf 27 bis 34 Prozent. Die FDP landet bei 7 bis 12 Prozent. Die Grünen erreichen durchgängig 6 Prozent, die AfD kommt auf 7 bis 11 Prozent und die Linke auf 5 bis 8 Prozent.