Nach Putschversuch Türkei bat Deutschland offenbar fast 1000-mal um Fahndungshilfe

Berlin · Nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 suchten die dortigen Behörden auch international nach möglichen Beteiligten. Einem Medienbericht zufolge baten sie dabei 999-mal das deutsche Bundeskriminalamt um Hilfe.

 Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul. Nach dem Putschversuch im Jahr 2016 lief eine großangelegte Fahndung gegen Gegner der Regierung an.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul. Nach dem Putschversuch im Jahr 2016 lief eine großangelegte Fahndung gegen Gegner der Regierung an.

Foto: dpa/Emrah Gurel

Seit dem Putschversuch haben die türkischen Behörden das Bundeskriminalamt einem Medienbericht zufolge 990-mal via Interpol um eine Fahndung gebeten. Das schrieb die „Welt“ unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. In 925 Fällen wollten die türkischen Behörden demnach eine Festnahme erwirken, in 65 Fällen sollte dem Bericht zufolge der Aufenthalt der Personen festgestellt werden. Wie oft die deutschen Behörden dem Wunsch der türkischen Kollegen nachkamen, blieb offen.

Mitte September 2018 hatte die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf eine Antwort des Justizministeriums auf eine Linksfraktion-Anfrage von 848 Fahndungsbitten berichtet.

Seit dem Putschversuch greift die türkische Regierung hart gegen angebliche Staatsfeinde und Regierungskritiker durch.

(jco/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort