Bundeswehr Truppenalltag leidet unter Corona-Hilfe

Die Bundeswehr wolle gerne auch weiterhin bei Engpässen und unvorhergesehenen Herausforderungen zur Amtshilfe zur Verfügung stehen. Inzwischen wurde das Pandemie-Kontingent auf 25.000 Kräfte aufgestockt. Doch wo Personaleinsatz über Wochen hinweg planbar sei, sollten auch mehr zivile Kräfte ran, verlangt General Martin Schelleis.

 Ein Soldat macht während eines Pressetermins einen Corona-Schnelltest bei einer Mitarbeiterin eines Pflege- und Altenheimes in Stuttgart.

Ein Soldat macht während eines Pressetermins einen Corona-Schnelltest bei einer Mitarbeiterin eines Pflege- und Altenheimes in Stuttgart.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(may-) In Nordrhein-Westfalen sind inzwischen 604 Soldatinnen und Soldaten für Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt. Bundesweit engagieren sich derzeit 17.500 Bundeswehrangehörige bei der Aktion „helfende Hände“, die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer kurz nach Beginn der Pandemie ins Leben gerufen hatte und wofür das Kontingent inzwischen drei Mal aufgestockt wurde. Zusätzlich sind auch 650 Kräfte des Sanitätsdienstes mit der Pandemie-Bekämpfung beschäftigt. Weitere 7500 Soldaten befinden sich in einer 24- bzw. 48-Stunden-Bereitschaft, stehen also ebenfalls für den normalen Ausbildungs- und Übungsbetrieb der Truppe nicht zur Verfügung. Und das beginnt dem zuständigen Inspekteur, General Martin Schelleis, Sorgen zu machen. „Die Bundeswehr steht gerne als Reserve für Unvorhergesehenes zur Verfügung, aber wo es um planbaren Personaleinsatz in einigen Wochen geht, müssen auch zivile Kräfte die Aufgaben übernehmen“, sagte der Nationale Territoriale Befehlshaber in einer Telefonkonferenz.