Am 13. August 1961 begann die Abriegelung im Westteil Berlins Todesfalle: Berlin gedenkt der Maueropfer

Berlin (rpo). Bei zahlreichen Veranstaltungen wurde heute in Berlin der Maueropfer gedacht. Am 13. August 1961 hatte die DDR begonnen, den Westteil der Stadt abzuriegeln. Bis zum Mauerfall am 9. November 1989 wurden die Sperranlagen immer weiter ausgebaut.

Die Berliner Mauer teilte die Stadt
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<P>Berlin (rpo). Bei zahlreichen Veranstaltungen wurde heute in Berlin der Maueropfer gedacht. Am 13. August 1961 hatte die DDR begonnen, den Westteil der Stadt abzuriegeln. Bis zum Mauerfall am 9. November 1989 wurden die Sperranlagen immer weiter ausgebaut.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Parlamentspräsident Walter Momper (beide SPD) legten an der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße in Mitte Kränze nieder. An der Zeremonie nahmen auch Vertreter von Opferverbänden, Parteien, Kirchen und aus anderen gesellschaftlichen Bereichen teil.

Anschließend erinnerten Wowereit und Momper mit einer Kranzniederlegung an der Peter-Fechter-Stele in der Zimmerstraße in Kreuzberg an die Maueropfer. Fechter war im August 1962 von DDR-Grenzposten angeschossen worden und im Todesstreifen verblutet. Für den Nachmittag und Abend waren weitere Gedenkfeiern in den Bezirken geplant.

Am 13. August 1961 hatte die DDR begonnen, den Westteil Berlins abzuriegeln. Bis zum Mauerfall am 9. November 1989 wurden die Sperranlagen immer weiter ausgebaut. Nach jüngsten Angaben der Arbeitsgemeinschaft 13. August kamen an der Berliner Mauer insgesamt 190 Menschen ums Leben.

Die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße befindet sich an einem Ort, der nach dem Mauerbau besonders traurige Bekanntheit errang. Die Häuser auf der südöstlichen Straßenseite standen auf dem Gebiet des sowjetischen Sektors. Nach Abriegelung der Grenze versuchten Ostberliner, durch noch nicht vermauerte Fenster in den oberen Geschossen der Häuser in den Westen zu flüchten. Dabei wurden viele verletzt, einige kamen ums Leben.

Eine spektakuläre Aktion veranstaltete der Förderverein Gedenkstätte Hohenschönhausen am Brandenburger Tor. Wo vor 43 Jahren Soldaten, Kampfgruppenangehörige und Polizisten der Zugang zum Westteil der Stadt abriegelten, machten ehemalige Häftlinge mit einem Original-Gefangenentransportwagen auf die zahlreichen Opfer des DDR-Grenzregimes aufmerksam. Der "rollende Knast" sollte auch daran erinnern, das über 72 000 Menschen wegen Flucht oder versuchter Flucht in der DDR inhaftiert wurden. Viele von ihnen kamen in den Stasi-Knast in Hohenschönhausen.

Im Dokumentationszentrum Berliner Mauer in der Bernauer Straße sollte am Abend eine Ausstellung der Pressezeichnerin Maria Prüfer-Rohner eröffnet werden. Die Künstlerin hatte über Jahre hinweg die Mauerschützen-Prozesse begleitet und Porträts von DDR-Politgrößen und Ex-Grenzsoldaten angefertigt.

(afp)
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