Kampf um CDU-Vorsitz JU-Chef Kuban warnt vor Spaltung der CDU

Berlin · Der Vorsitzende der Jungen Union betrachtet die Angriffe aus der CDU auf Friedrich Merz mit Sorge. Wer solche Dinge sage, rede die Spaltung herbei. Ziel müsse es sein, die Partei zusammenzuführen.

 Tilman Kuban.

Tilman Kuban.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Vor der Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden hat der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, vor einer Spaltung der Partei gewarnt. Mit Blick auf Angriffe aus der CDU gegen Friedrich Merz sagte Kuban dem Berliner "Tagesspiegel" vom Montag: "Wer Friedrich Merz die Kompetenz für den Vorsitz abspricht, redet selbst die Spaltung herbei." Merz ist der Favorit der Jungen Union bei der am Samstag anstehenden Wahl des CDU-Vorsitzenden.

"Jeder sollte sich seiner Verantwortung für die CDU bewusst sein und in der letzten Woche vor dem Parteitag für den präferierten Kandidaten werben und nicht gegen die anderen", sagte Kuban weiter. Er warnte: "Wer so agiert, betreibt das Geschäft des politischen Gegners und sorgt dafür, dass es später umso schwerer wird, die CDU zusammenzuführen."

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte im Magazin "Spiegel" indirekt vor Merz als neuem Vorsitzenden gewarnt. Auch die Spitze der Frauen-Union und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatten sich zuletzt gegen Merz ausgesprochen. Dieser war in der Vergangenheit für sein Verhalten im Kampf um den CDU-Vorsitz ebenfalls kritisiert worden: Im Streit um die Verschiebung des Parteitags hatte er behauptet, das "Partei-Establishment" wolle ihn verhindern.

Neben Merz stellen sich auf einem digitalen CDU-Parteitag am Samstag NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen zur Wahl.

Der CDU-Fraktionschef in Brandenburg, Jan Redmann, sprach sich in der Zeitung "Die Welt" für Laschet aus. Es gehe darum, einen guten "Spielführer" zu bestimmen, "der die Mannschaft zusammenhält", sagte er. Als Kanzlerkandidaten der Union kann sich Redmann neben Laschet auch Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vorstellen. Beide hätten schon einmal Regierungsverantwortung übernommen und bewiesen, dass sie in einem Wahlkampf bestehen könnten.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann sagte im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen", in ihrem Bundesland sei "die Tendenz am stärksten zu Friedrich Merz". Das sei auch ihre persönliche Meinung, "vor allem auch im Hinblick auf wirtschaftspolitische Herausforderungen". Beim Thema Kanzlerkandidatur sagte Eisenmann, der CDU-Bundesvorsitzende habe "zunächst einmal ein natürliches Anrecht auf die Kanzlerkandidatur". Eisenmann ist CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März.

(th/AFP)
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