Tilman Kuban Junge-Union-Chef beklagt „Gleichschaltung“ der CDU

Berlin · Der neue Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat eine „Gleichschaltung“ der CDU beklagt. Nach scharfer Kritik an der Formulierung rudert der 31-Jährige nun zurück.

 Tilman Kuban am 16. März beim Deutschlandtag der Jungen Union.

Tilman Kuban am 16. März beim Deutschlandtag der Jungen Union.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Der 31-Jährige schrieb am Samstag auf Facebook, nach seiner Ansicht brauche die CDU in Zukunft wieder eine breite gesellschaftliche und parteiinterne politische Diskussion zentraler Fragen. „Die Union lebt von einem starken und breiten Meinungsspektrum. Die Wortwahl Gleichschaltung war dabei unpassend.“ Er stehe aber dazu, dass andere Meinungen nicht von oben tabuisiert werden dürften.

Kuban hatte der „Welt“ (Bezahl-Inhalt) zuvor gesagt: „In den letzten Jahren haben sich viele in der CDU nicht mehr wohlgefühlt, weil wir bei unserer Ausrichtung eine Gleichschaltung erlebt haben. Wir brauchen wieder drei Flügel und Persönlichkeiten, die ihre Meinung sagen.“

Der Begriff „Gleichschaltung“ wird zumeist im Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Regime verwendet. Die Nazis hatten, nachdem sie an die Macht kamen, Parteien, Verbände, Vereine und die Medien auf ihre politischen Ziele hin ausgerichtet.

Kuban sagt, die Parteibasis habe vor allem in der Flüchtlingskrise eine andere Politik gewollt, als 2015 rund 900.000 Migranten weitgehend unkontrolliert nach Deutschland kamen.

(jco/dpa)
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