Für mehr Tierwohl Klöckner will Fleisch teurer machen

Vor den Gesprächen mit Vertretern der Fleischwirtschaft zur Zukunft der Branche hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) für höhere Preise durch eine Tierwohlabgabe geworben.

 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, kommt zu einer Pressekonferenz. Archivfoto.

Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, kommt zu einer Pressekonferenz. Archivfoto.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

In kaum einem anderen europäischen Land gebe es solche Dumpingpreise für Fleisch, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in der ARD. Tierwohl, faires Auskommen und Gesundheitsschutz seien bei solchen Preisen aber nicht vorstellbar. "Wenn dieser Preisdruck so hoch ist, dann geht das weiter zurück über die Schlachtbetriebe bis hin zum Tierhalter."

Deshalb sei sie für eine Tierwohlabgabe. "Zur Wertschätzung gehört auch Wertschöpfung", sagte Klöckner. Fleisch solle kein Luxusprodukt für Reiche werden, aber es solle auch keine Alltagsramschware sein. Deswegen müssten begleitend Hilfen für ärmere Menschen mit eingerechnet werden, aber auch Hilfen und Investitionsprogramme für Stallumbauten, wenn sie dem Tierwohl dienten.

Die Fleischindustrie ist im Zuge von vermehrten Coronavirus-Ausbrüchen in Großbetrieben massiv in die Kritik geraten. Vor allem die Arbeitsbedingungen und die Niedrigpreise stehen im Blickpunkt.

Am Nachmittag will sich Klöckner mit Vertretern der Branche über eine "Neujustierung der Nutztierhaltung" sprechen. Gemeinsam mit ihren Amtskolleginnen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Ursula Heinen-Esser und Barbara Otte-Kinast (beide CDU), hat Klöckner dazu Schlachtereien, Tierhalter, Ernährungswirtschaft, Verbraucher, Lebensmittelhandel, Kartellamt, Tierschützer und Veterinäre eingeladen.

(anst/Reuters)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort