Nach umstrittenem Tweet Thüringer CDU distanziert sich von Maaßen-Äußerungen

Erfurt · Die Thüringer CDU hat Äußerungen ihres früheren Südthüringer Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen deutlich kritisiert. Es sei nicht das erste Mal, dass der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes mit persönlichen Meinungen die politische Arbeit der CDU in Thüringen überschatte.

 Hans-Georg Maaßen (M, CDU)

Hans-Georg Maaßen (M, CDU)

Foto: dpa/Michael Reichel

„Wir distanzieren uns scharf von den Inhalten, die Hans-Georg Maaßen in den sozialen Medien geteilt hat. Sie widersprechen vollkommen der Position unseres Landesverbands“, erklärte der Landesvorsitzende Christian Hirte am Mittwoch in Erfurt. Es sei nicht das erste Mal, dass der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes mit persönlichen Meinungen die politische Arbeit der CDU in Thüringen überschatte. „Wir wollen nicht, dass das so weitergeht.“ Er werde Maaßen zu einem gemeinsamen Gespräch bitten, kündigte Hirte an.

Auch die Kreisverbände in Südthüringen unterstützen den Angaben zufolge diese Haltung. Ralf Liebaug, Vorsitzender des Kreisverbands Schmalkalden-Meiningen, habe Maaßen auch persönlich mitgeteilt, dass dessen Äußerungen „nicht den Positionen unseres CDU-Kreisverbandes“ entsprechen: „Diese Kurznachrichten ließen Interpretationsspielraum, auch in eine Richtung, mit der wir uns nicht identifizieren können.“

Maaßen hatte zuvor ein Video des Autors Sucharit Bhakdi verbreitet, in dem dieser einen Stopp der Corona-Impfungen fordert. Schleswig-Holsteins Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mikrobiologen Bhakdi wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Maaßen hatte das Video als bewegenden Appell bezeichnet. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die Mitglied im CDU-Bundesvorstand ist, hatte Maaßens Parteiausschluss gefordert.

(zim/dpa)
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