Unternehmer auf Deutschlandbesuch Tesla-Chef Musk trifft wohl Wirtschaftsminister Altmaier

Berlin/Grünheide · Tesla-Chef Elon Musik ist zu Besuch in Deutschland und soll nach Medieninformationen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Mittwoch treffen. Am Dienstag hatte Musk das Biotech-Unternehmen Curevac, das an einem Covid-19-Impfstoff arbeitet, in Tübingen besucht.

Tesla-Chef Elon Musk ist auf Deutschland-Besuch und könnte nach dpa-Informationen am Rande einer Fraktionsklausur in Berlin am Mittwochnachmittag Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) treffen. Zuvor hatte die „Bild“ [kostenpflichtiger Inhalt] über ein geplantes Treffen berichtet. Am Dienstag hatte Musk das Biotech-Unternehmen Curevac, das an einem Covid-19-Impfstoff arbeitet, in Tübingen besucht.

Auf Fotos ist zu sehen, wie Musk das Gelände von Curevac besuchte. Begleitet von Schaulustigen und bekleidet mit einem schwarz-weißen Tuch als Mund-Nasen-Schutz ging er von Gebäude zu Gebäude.

Am Sonntagabend hatte Musk auf Twitter angekündigt, er komme wegen einer Zusammenarbeit mit Curevac und wegen des Baus der Elektroautofabrik in Grünheide bei Berlin nach Deutschland. „Tesla baut als Nebenprojekt RNA-Mikrofabriken für Curevac und möglicherweise andere“, hatte Musk erklärt. Deshalb und wegen der Fabrik komme er nach Deutschland. Tesla hatte zunächst keine Details genannt.

Der US-Elektroautobauer will vom Sommer nächsten Jahres an in Grünheide rund 500.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren, dafür sind etwa 12.000 Arbeitsplätze geplant. Die komplette umweltrechtliche Genehmigung für das Projekt durch das Land Brandenburg steht noch aus, deshalb baut Tesla auf dem Gelände auf eigenes Risiko.

Musk wollte auch Gespräche zur Zusammenarbeit mit Curevac führen. Die EU-Kommission hatte sich bis zu 405 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma gesichert.

Bei einem Besuch von Tesla-Chef Elon Musk auf dem Gelände der Biotechfirma Curevac am Dienstag wurde nach Angaben des Tübinger Unternehmens über ein bereits bestehendes gemeinsames Projekt gesprochen. Von einer möglichen Beteiligung Musks an Curevac, über die zuvor spekuliert worden war, sei bei dem Gespräch dagegen keine Rede gewesen, sagte ein Curevac-Sprecher am Mittwoch.

Es habe sich um einen Informationsaustausch bei einem Arbeitsbesuch gehandelt. „Es gibt jetzt keine konkreten Ergebnisse, dass irgendwas beschlossen worden wäre“, sagte der Sprecher des wegen seines Corona-Impfstoffkandidaten bekannt gewordenen Unternehmens.

Bei dem Gespräch ging es demnach um eine bereits seit längerem bestehende Kooperation von Curevac und der Tesla-Tochter Grohmann zur sogenannten mRNA- oder Boten-RNA-Technologie. Dabei geht es um tragbare Fertigungen für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Arzneimittel. Solche Printer sollen Impfstoffkandidaten und andere mRNA-basierte Therapien produzieren können. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt.

Für ihren Corona-Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen.

 Technologieunternehmer Elon Musk beim Besuch des Biotech-Unternehmens Curevac.

Technologieunternehmer Elon Musk beim Besuch des Biotech-Unternehmens Curevac.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Gemeinschaftsprojekt sei schon vor der Übernahme der im rheinland-pfälzischen Prüm sitzenden Firma Grohmann durch den Tech-Konzern Tesla 2017 von Curevac initiiert worden, sagte der Sprecher. Man habe damals einen technischen Partner gesucht, der solche Geräte bauen könne - und sei auf Grohmann gestoßen.

(ahar/dpa)
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