Sauerland-Gruppe Terrorverdächtige wollen schweigen

Frankfurt/Main (RPO). Am 22. April beginnt der Prozess gegen die Mitglieder der sogenannten Sauerlandgruppe vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Vorab berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Freitag, dass die drei Terrorverdächtigen sich vor Gericht nicht zu den Kernvorwürfen der Anklage äußern wollen.

Gelowicz' Verteidiger Dirk Uden lehnte am Freitag auf Anfrage eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Den Ermittlungen zufolge wollten die drei Extremisten Fritz Gelowicz, Daniel Schneider und Adem Yilmaz im Jahr 2007 massive Bombenanschläge gegen US-Ziele in Deutschland verüben. Die Pläne wurden mit einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte der Bundesrepublik vereitelt. Die drei Verdächtigen wurden am 4. September 2007 in Medebach-Oberschledorn im Sauerland festgenommen und sitzen seitdem in Haft.

Die Männer hatten sich zwölf Fässer Wasserstoffperoxid beschafft und in einer Ferienwohnung im sauerländischen Medebach-Oberschledorn damit begonnen, daraus Sprengstoff herzustellen. Am 4. September 2007 wurden sie von der Polizei dort festgenommen.

Wie der "Stern" weiter berichtet, sind die jungen Männer vor allem durch ihren Aufenthalt in arabischen Sprachschulen und in einem pakistanischen Ausbildungslager, das der Islamischen Dschihad Union (IJU) zugeschrieben wird, radikalisiert worden. Nach seiner Rückkehr aus Ägypten und Pakistan habe Daniel S. nicht nur seinem eigenen Bruder mit Mord gedroht, sondern auch einem anderen Verwandten. Wenn dieser nicht bereit wäre, zum Islam zu konvertieren und die Schutzsteuer der Muslime zu bezahlen, müsse er ihm "die Rübe abhauen", soll Schneider nach Angaben des Verwandten gesagt haben.

Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gegen die Terrorverdächtigen umfassen nach Informationen des Magazins mehr als 500 Aktenordner. Über 800 Datenträger in einem Umfang von 3,6 Terabyte wurden ausgewertet.

(AP)
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