Serie „30 Jahre Mauerfall“ Ein Pelzmantel für die Kriegstreiber - die Geschichte einer misslungenen Flucht

Düsseldorf · Die Familie unseres Autors wurde bei einem Fluchtversuch aus der DDR 1953 erwischt, enteignet und ins Gefängnis geworfen. 60 Jahre später machte er sich auf die Suche nach jenen, die Schuld daran trugen. Die Stasiunterlagenbehörde half ihm dabei.

 Die Familien Plück und Glanz in Wolmirsleben.

Die Familien Plück und Glanz in Wolmirsleben.

Foto: FOTOS: Plück | GRAFIK: SCHNETTLER

In meiner Familie gab es zwei Theorien darüber, wer meinen Großvater und die Urgroßeltern 1953 verpfiffen hatte. Die Anhänger der einen glaubten, der Postbote habe von den Fluchtplänen Wind bekommen und sie gemeldet. Die andere, unbequemere Theorie besagte, es müsse eine Person aus dem engsten Kreis, womöglich aus der Familie, gewesen sein. Die Frage schien alle zu beschäftigen, doch niemand verspürte den Drang, sie abschließend zu klären.