Kritik nach Gottesdienst Finanzminister Lindner widerspricht Kritik an kirchlicher Hochzeit auf Sylt

Sylt/Berlin · Die Entscheidung des Brautpaars, trotz Kirchenaustritts in einer Kirche zu heiraten, hatte Kritik auf sich gezogen. In einem evangelischen Magazin hat Christian Lindner nun einige der aufgekommenen Fragen beantwortet.

Lindner-Hochzeit auf Sylt: Diese Gäste waren dort
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Lindner-Hochzeit auf Sylt – diese Gäste waren dort

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Foto: dpa/Axel Heimken

Erst vor wenigen Tagen haben sich Journalistin Franca Lehfeldt und Finanzminister Christian Lindner auf Sylt das Ja-Wort gegeben. Zuerst standesamtlich, dann, zwei Tage später, in einer evangelischen Kirche. Und das, obwohl beide aus der Kirche ausgetreten sein sollen. Dies sorgte für Diskussionsstoff.

Dem evangelischen Magazin „chrismon“ gegenüber hat Lindner diese Entscheidung in einem Interview verteidigt. Er habe seinen Amtseid schließlich auch auf Gott geschworen und „aus der Kirche auszutreten bedeutet schließlich nicht, aus jeder Form der Spiritualität auszutreten“, sagte er dem Magazin. Es habe darüber hinaus im Vorfeld mehrere Gespräche mit der örtlichen Pfarrerin gegeben.

Die Synode der Nordkirche hatte zudem im November 2020 beschlossen, dass ein Kasualgottesdienst auch gefeiert werden könne, wenn Nicht-Kirchenmitglieder danach fragten. Als Kasualien bezeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland eigenen Angaben zufolge Gottesdienste, die anlässlich wichtiger Stationen im Leben von Menschen gefeiert werden: Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung.

Die Forderung einiger Kritiker, die Kirche solle eine Rechnung stellen, habe Lindner indes irritiert. „Wenn zwei Seelen um Segen bitten, sollte man nicht die finanziellen Gegenleistungen thematisieren“, sagte der Finanzminister gegenüber dem Magazin. Ein Gottesdienst sei keine Dienstleistung, so Lindner.

Zu den Gästen der Hochzeit gehörten unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz und dessen Frau, die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (beide SPD), Bundestagsvize Wolfgang Kubicki (FDP) und CDU-Chef Friedrich Merz. Auch der durch die TV-Sendung „Die Höhle des Löwen“ bekannte Unternehmer Frank Thelen war geladen.

(chal)
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