Umweltministerin kritisiert Audi Schulze wirft Autobauern Rufschädigung des Standorts Deutschland vor

Berlin · Svenja Schulze kritisiert Audi scharf wegen einer möglichen weiteren Abgassoftware. Die Umweltministerin mahnt vor diesem Hintergrund rechtliche Konsequenzen an.

 Svenja Schulze (Archivbild).

Svenja Schulze (Archivbild).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Nach dem Bekanntwerden einer möglichen weiteren unzulässigen Abgassoftware in Audi-Dieselfahrzeugen hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) den Autoherstellern eine Rufschädigung des Standorts Deutschland vorgeworfen. "Mit derlei Manipulationen verspielen die Autohersteller auch den guten Ruf der deutschen Industrie als Treiber fortschrittlicher Technik", sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. "Ich erwarte, dass die deutsche Autoindustrie im Interesse der Umwelt und der Verbraucher Innovationen nach vorne bringt."

A6 und A7 wahrscheinlich betroffen

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die VW-Tochter Audi offenbar eine weitere unzulässige Abgassoftware in einigen Dieselautos eingesetzt hat. Dem Bundesverkehrsministerium zufolge geht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) entsprechenden Hinweisen bei einer aktuellen Version des A6 und A7 nach. Audi selbst habe die Behörde über "Auffälligkeiten in der Steuerungssoftware bei V6-Dieselmotoren" informiert, teilte der Autobauer mit.

"Dass auch bei so neuen Modellen wie dem Audi A6 und A7 Betrugssoftware verbaut worden sein soll, finde ich - wenn es denn zutrifft - absolut empörend", sagte Schulze. Derlei Vorgänge seien "Ausdruck unverantwortlichen Managements". Die Ministerin mahnte vor diesem Hintergrund rechtliche Konsequenzen an. "Für die Autoindustrie müssen dieselben Regeln gelten wie für jeden anderen auch: Wer betrügt, bekommt es mit dem Rechtsstaat zu tun", sagte Schulze.

(eler/AFP)
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