Nach Schiffskollision in der Nordsee Suche nach Seeleuten aufgegeben

Rotterdam · Zwei Tage nach der schweren Schiffskollision vor den Niederlanden haben die Retter die Suche nach den sechs vermissten Seeleuten aufgegeben.

 Das Frachtschiff "Baltic Ace" war 65 Kilometer südwestlich von Rotterdam gesunken.

Das Frachtschiff "Baltic Ace" war 65 Kilometer südwestlich von Rotterdam gesunken.

Foto: dpa, Hans Blomvliet, Scheepvaartnieuws

"Es gibt keine Hoffnung mehr, Überlebende zu finden", teilte die Küstenwache am Freitag mit. Fünf Tote wurden bereits geborgen. Alle Seeleute gehörten zu der 24 Mann starken Besatzung des Frachters "Baltic Ace", der am Mittwochabend in der Nordsee etwa 65 Kilometer südwestlich von Rotterdam gesunken war.

Die Toten wurden inzwischen identifiziert. Es waren nach Polizeiangaben je zwei Männer aus Polen und den Philippinen sowie einer aus der Ukraine. 13 Seeleute konnten gerettet werden. Wie es zu der fatalen Kollision kam, ist weiter unklar. Experten gehen von menschlichem Versagen aus.

Auf einer der meistbefahrenen Routen der Welt prallte am Mittwochabend der mit rund 1400 Autos beladene Frachter mit dem Containerschiff aus Zypern "Corvus J" zusammen. Innerhalb von nur 15 Minuten sank der unter der Flagge der Bahamas fahrende Frachter.

Schiffe waren noch relativ jung

Unfälle mit vielen Todesopfern passieren nach Angaben der Küstenwache allerdings auf diesem Teil der Nordsee selten. Beide Schiffe waren nur wenige Jahre alt. Die gesunkene "Baltic Ace" lief 2007 von Stapel. "Man muss davon ausgehen, dass sie einander gesehen haben", sagte eine Sprecher der Küstenwache im niederländischen Radio.

Der Verkehr auf der Nordsee sei gut geregelt, sagte der Professor für Schifffahrt an der Technischen Universität Delft, Tiedo Vellinga.
"Wenn es schief geht, dann geht es meist um menschliche Fehler", sagte er der Zeitung "De Gelderlander".

Unklar ist, wer die Kollision untersuchen wird. Die niederländischen Behörden erklärten, dass sie nicht zuständig seien, da das Unglück nicht in niederländischen sondern internationalen Hoheitsgewässern geschah.

(dpa)
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