Sommercamp in Stützerbach Polizei löst offenbar von Rechtsextremen geführtes Wehrsportlager auf

Erfurt · Am Wochenende hat die Polizei im thüringischen Stützerbach ein Sommercamp mit rund 20 Teilnehmern aufgelöst. Nach Darstellung der Linken soll es sich um ein Wehrsportlager militanter Neonazis gehandelt haben.

 Das Foto zeigt Springerstiefel eines Teilnehmers einer Demonstration der rechten Szene (Symbolbild).

Das Foto zeigt Springerstiefel eines Teilnehmers einer Demonstration der rechten Szene (Symbolbild).

Foto: dpa/Bernd Thissen

Im „Junge Revolution Sportlager“ seien militante Neonazis aus dem Freistaat sowie aus mehreren Bundesländern organisiert zusammengekommen, um Kampfsport zu trainieren, sagte die Sprecherin für Antifaschismus der Linken-Fraktion im Landtag, Katharina König-Preuss, am Montag in Erfurt.

Das aufgelöste Lager in Stützerbach sei eine modernere Form der in den 70er Jahren von der extremen Rechten erprobten Wehrsportlager gewesen. Diese dienten dazu, „unter dem Label des Campens Fähigkeiten zu erwerben, um gezielt politische Gegnern teils schwere Verletzungen zuzufügen“, so die Abgeordnete.

Nach ihren Kenntnissen handele es sich bei dem Veranstalter um einen Neonazi aus dem Umfeld der extrem rechten Partei „Der III. Weg“ in Zwickau, der inzwischen nach Südthüringen gezogen sei. Unter den Teilnehmern soll sich laut König-Preuss auch Alexander D. befunden haben, der Organisator der größten Neonazi-Kampfsportveranstaltung „Kampf der Nibelungen“.

Laut Polizei wurde das Lager am Samstagmorgen auf einer Wiese als „ein wildes Camp des rechten Klientels mit Zelten“ festgestellt. Bei der gemeinsamen Kontrolle mit dem Gesundheitsamt seien etwa 20 Personen angetroffen worden. Im Beisein der Ordnungsbehörde habe man das Zeltlager aufgelöst. Seine weitere Fortführung an möglichen Ausweichobjekten habe ebenfalls unterbunden werden können, so dass die Teilnehmer die Heimreise angetreten hätten, erklärte ein Polizeisprecher.

(felt/epd)
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