Bischofskonferenz kündigt Zusammenarbeit Studie um Missbrauch droht das Aus

Berlin/Köln · Die umfassende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ist vorerst gescheitert. Die Zusammenarbeit zwischen dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) und der Deutschen Bischofskonferenz sei beendet worden.

Das sagte der KFN-Leiter Christian Pfeiffer am Mittwoch im Deutschlandfunk. Ein Kirchenvertreter habe ihn darüber informiert. Das Kündigungsschreiben sei bereits unterwegs.

Als Ursache nannte Pfeiffer die zu starken Kontrollwünsche vonseiten der Kirche, denen das Institut nicht nachgegeben wollte. Die Deutsche Bischofskonferenz kündigte eine Stellungnahme für den Vormittag an.

Die katholische Kirche will bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals die Wissenschaftler austauschen. Vertrauen sei "für ein so umfangreiches und sensibles Projekt unverzichtbar", begründete Bischof Stephan Ackermann die Kündigung.

Die Deutsche Bischofskonferenz sei aber weiter von der Notwendigkeit der Aufarbeitung überzeugt und werde in den kommenden Wochen Gespräche mit potenziellen neuen Partnern führen.

Im Jahr 2010 war bekannt gewordenen, dass in katholischen Einrichtungen jahrzehntelang Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht worden waren. Der Skandal hatte die Kirche tief erschüttert. Im Jahr 2011 wurde das KFN damit beauftragt, die Übergriffe wissenschaftlich zu untersuchen.

(APD/nbe)
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