Sparzwang Studie: Düstere Aussichten für Länder-Finanzen

Gütersloh (rpo). Die finanzielle Lage der Bundesländer ist bereits seit Jahren nicht rosig. Eine Studie prophezeit den Ländern nun noch größere Finanzlöcher. Wenn nicht schnellstens gespart werde, drohe eine dramatisch hohe Verschuldung.

Um eine weitere Zunahme ihrer Gesamtverschuldung zu verhindern, müssten die Länder ihre Ausgaben erheblich reduzieren, teilte die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh unter Berufung auf eine Untersuchung mit dem Namen "Schuldenmonitor" mit.

Der größte Konsolidierungsbedarf wurde für Bremen ermittelt, der geringste für Baden-Württemberg. Um die Verschuldung Bremens bis 2020 auf dem heutigen Niveau zu stabilisieren, wäre "eine sofortige Absenkung des Ausgabenniveaus um mehr als 26 Prozent erforderlich".

Bemerkenswert sei, dass auch Länder wie Baden-Württemberg und Bayern mit 5,6 beziehungsweise 7,3 Prozent einen größeren Kürzungsbedarf aufwiesen als der Bundeshaushalt mit 4,1 Prozent.

Der "Schuldenmonitor" sagt die höchsten Verschuldungsquoten im Jahr 2020 für Berlin (198 Prozent des Bruttoinlandsprodukts), Sachsen-Anhalt (179 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (165 Prozent) voraus. Verstärkt durch eine schrumpfende Bevölkerung werde dies zu einer "dramatischen Erhöhung der Pro-Kopf-Verschuldung" führen.

Für Bremen geht die Untersuchung im Jahr 2020 von einer Verschuldung pro Einwohner in Höhe von rund 78.600 Euro aus, gefolgt von Berlin mit rund 76.400 Euro und Sachsen-Anhalt mit rund 51.800 Euro. Hinzu käme die Verschuldung des Bundes pro Kopf, die "ohne finanzpolitische Korrekturen" im Jahr 2020 bei fast 19.600 Euro pro Kopf läge.

(afp)
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