Münchner U-Bahn-Schläger Struck: Koch freut sich über jugendliche Gewalt

Köln (RPO). Dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) weht in der Debatte um die Jugendkriminalität in Deutschland immer heftiger der Gegenwind ins Gesicht. SPD-Fraktionschef Peter Struck unterstellte Koch nun heimliche Freude über die jugendliche Gewalt.

Jugendgewalt 2008: Was an einem Tag passiert
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Foto: AP

"Ich glaube, dass Roland Koch ja eigentlich von Herzen froh war, dass dieser schreckliche Vorfall in München in der U-Bahn passiert ist", sagte Struck am Freitag im Deutschlandfunk. "Ich frage mich, ob Herr Koch das Thema auch so hochgezogen hätte, wenn es zwei deutsche Jugendliche gewesen wären, die diesen Rentner da malträtiert haben", fügte Struck kurz vor Beginn der zweitägigen Klausurtagung seiner Fraktion in Berlin hinzu.

Das "rein wahlkampftechnische Thema" habe sich jedoch mittlerweile gegen Koch gewendet, sagte Struck mit Verweis auf gestrichene Stellen bei Justiz und Polizei in Hessen. Es sei der "zweite Versuch gewesen, mit dem Thema Ausländer und Ausländerfeindlichkeit wieder eine Wahl zu gewinnen, die ja auch bei ihm auf der Kippe steht", sagte Struck.

Zum Klima innerhalb der großen Koalition sagte der SPD-Politiker, während Wahlkämpfen werde natürlich "pointierter" formuliert. Nach den drei Landtagswahlen Ende Februar könne man aber "natürlich wieder zu einer vernünftigen Sacharbeit zurückkehren".

(afp2)
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