Negativer Corona-Effekt Steuereinnahmen im April drastisch um ein Viertel eingebrochen

Berlin · Die Steuereinnahmen des Staates sind im April nach dem Ausbruch der Corona-Krise und dem Lockdown drastisch um 25,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat eingebrochen. Der Bund musste sogar einen Einnahmenrückgang von einem Drittel oder 32,3 Prozent hinnehmen. Das Finanzministerium geht nicht von einer schnellen Besserung der Lage aus.

 Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Länder verzeichneten im April ein Minus von 25,4 Prozent und der Gemeinde-Anteil an den Gemeinschaftssteuern reduzierte sich um 13,7 Prozent. In den Zahlen zeigten sich „erste Auswirkungen der Corona-Pandemie“, heißt es im jüngsten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums, der an diesem Freitag veröffentlicht wird.

Allein die Umsatzsteuer ging um 37,6 Prozent zurück – eine Folge des Shutdowns, der Schließung der Geschäfte und Restaurants, sowie von Erstattungen der Sondervorauszahlungen, die von Unternehmen vor Ausbruch der Krise einbehalten worden waren. Doch auch die veranlagte Einkommensteuer, die Körperschaftsteuer und die Luftverkehrssteuer brachen stark ein, so der Monatsbericht. Bei der Luftverkehrssteuer gab es sogar ein Minus von mehr als 95 Prozent, weil der Flugverkehr im April stillgestanden hatte.

Auch das Lohnsteueraufkommen sank im April um 1,6 Prozent. Ursache sei weniger ein Anstieg der Arbeitslosigkeit als die „massive Inanspruchnahme von Kurzarbeit“ gewesen, so der Bericht. Die Unternehmen erhielten vom Staat 2,5 Milliarden Euro an Körperschaftsteuer zurück, weil sie zuvor die Herabsetzung ihrer Steuervorauszahlungen beantragt hatten und diese ihnen bewilligt wurde. Die Maßnahme habe die Liquidität der Unternehmen gestärkt.

Insgesamt ging das Steueraufkommen zwischen Januar und April 2020 lediglich um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück, doch es wird deutlich, dass das Finanzministerium eine weitere Verschlechterung der Einnahmensituatuon in diesem Jahr erwartet.

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