Außenminister zu Besuch in Kundus Steinmeier verspricht Afghanen:<br>"Wir werden Wort halten"

Kundus (RPO). Drei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Weiterführung des umstrittenen Einsatzes zugesichert. "Die Menschen in Kundus und anderswo in Afghanistan setzen darauf, dass wir an ihrer Seite stehen", sagte Steinmeier bei seinem Besuch in Kundus. In Berlin geht die Debatte um den Einsatz unterdessen weiter.

Steinmeier besucht Afghanistan
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Foto: AFP

"Wir werden Wort halten und sie auch künftig beim Wiederaufbau ihres Landes unterstützen", so der SPD-Politiker weiter.

In Berlin ging die Debatte über den Bundeswehreinsatz weiter. Politiker von SPD und FDP reagierten empört auf Äußerungen des Linksfraktionschefs Oskar Lafontaine, der der Bundeswehr vorgeworfen hatte, sie sei mittelbar in terroristische Aktionen verwickelt.

Kundus war die erste Station einer dreitägigen Reise Steinmeiers nach Afghanistan und Pakistan. In der nordafghanischen Stadt traf er am Morgen Bundeswehrsoldaten und Mitglieder eines von Deutschland geführten Wiederaufbauteams. "Unsere Soldaten, Diplomaten und Entwicklungshelfer leisten hier unter schwierigen und gefahrvollen Bedingungen Herausragendes", erklärte Steinmeier. "Ihre Arbeit verdient unsere volle Anerkennung."

Bei einem Selbstmordanschlag in Kundus waren am Samstag drei Bundeswehrsoldaten und acht afghanische Zivilisten getötet worden. Deutschland hat im Norden Afghanistans die Führung der internationalen Friedenstruppe ISAF.

In der Hauptstadt Kabul wollte Steinmeier noch am Dienstag Präsident Hamid Karsai treffen. Am Mittwoch reist er nach Pakistan weiter, wo unter anderem ein Gespräch mit Präsident Pervez Musharraf auf dem Programm steht.

Westerwelle fordert Entschuldigung von Lafontaine

FDP-Chef Guido Westerwelle sagte, der Terrorismus-Vorwurf "ist eine Beleidigung für die Bundeswehr, Deutschland und die friedliche Völkergemeinschaft". Er forderte eine Entschuldigung. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil meinte im Nachrichtensender N24, dass Lafontaine "verantwortungslos quatscht".

(ap)
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