Bundeswehreinsatz in Afghanistan Steinmeier sträubt sich

Hamburg (RPO). Nachdem die USA die Bundeswehr aufgefordert haben, Soldaten in den Süden Afghanistans zu schicken, will Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit dem amerikanischen Verteidigungsminister Robert Gates reden, um den Einsatz abzuwenden.

"Ich werde das Gespräch suchen", sagte der SPD-Politiker dem "Hamburger Abendblatt". "Am Sonnabend werde ich den amerikanischen Verteidigungsminister Gates treffen, und wir wollen gemeinsam über die weitere Entwicklung in Afghanistan diskutieren."

Die Diskussion über die Beiträge der einzelnen Nationen in Afghanistan führe man in der Nato nicht erst seit gestern. "Alle beteiligten Nationen leisten ihren wertvollen Beitrag. Und fast jede dieser Nationen hat dabei schmerzliche Opfer gebracht", sagte Steinmeier.

Kritisch sieht Steinmeier das angeforderte Engagement der Bundeswehr im Süden Afghanistans. "Weil wir unseren Auftrag im Norden Afghanistans im Rahmen der vom Bundestag gesetzten Obergrenze auch in Zukunft gut erfüllen wollen, bin ich dagegen, dass wir unsere Kräfte in Afghanistan zerfleddern", sagte der Minister.

Die Entscheidung der Regierung über die Entsendung eines Kampfverbands nach Afghanistan steht unterdessen offenbar unmittelbar bevor. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) kündigte für Mittwoch seinen ersten Auftritt vor der Bundespressekonferenz in seiner mehr als zweijährigen Amtszeit an.

(ap)
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