FDP-Vorsitz Steinmeier rechnet mit Ablösung Westerwelles

Berlin (RPO). Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, glaubt nicht, dass Guido Westerwelle sich als Parteichef der FDP halten kann. "In Parteien ist es ein langer Weg, bis Enttäuschungen aufgearbeitet sind. Ob die FDP Westerwelle dafür die Zeit gibt, bezweifle ich."

Das sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag". Die Ursache für den Absturz der Liberalen sieht er in gebrochenen Wahlversprechen Westerwelles: "Er ist Vorsitzender einer Partei, die sich mit einer Wählertäuschung in die Regierung gebracht hat."

Statt der versprochenen Steuerentlastungen und sinkenden Abgaben sähen die Bürger sich jetzt etwa mit steigenden Kosten der Krankenversicherung konfrontiert.

Viele Deutsche sprechen sich derweil einer Umfrage zufolge für einen Rücktritt Westerwelles aus. 49 Prozent forderten in der Befragung im Auftrag des "Focus", der FDP-Chef solle sein Amt in der Partei aufgeben, wie das Nachrichtenmagazin am Wochenende vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete.

Große Mehrheit für einen Rücktritt gab es jeweils bei den Anhängern der Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke. Auch bei den Unterstützern der Union forderte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) die Demission Westerwelles.

Bei den FDP-Anhängern steht hingegen eine große Mehrheit hinter dem Parteichef: 77 Prozent sprachen sich gegen einen Rücktritt aus, nur 14 Prozent waren dafür.

(AFP/csr)
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