Ranking Steinbrück zweitbester Finanzminister Europas

London (RPO). Die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" stellt jedes Jahr ein Ranking der Finanzminister Europas auf. Im vergangenen Jahr wählten die Experten der Zeitung Peer Steinbrück auf Platz eins der Liste. Doch in diesem Jahr ist der deutsche Finanzminister nur auf dem zweiten Platz gelandet.

Das ist Peer Steinbrück
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Peer Steinbrück habe das Ausmaß der Finanzkrise erst spät erkannt. Das kostete den deutschen Minister dieses Jahr Platz eins, den nun sein finnischer Kollege Jyrki Katainen belegt. Steinbrück habe zwar das deutsche Budget fest im Blick behalten, aber viel zu lange behauptet, dass die Finanzkrise keine ernsthafte Gefahr für die deutsche Wirtschaft darstelle, urteilte die "FT".

Der Finne Katainen sei Finanzminister eines Landes, das eine "Seltenheit" in Europa sei, schrieb die "FT": Finnland stehe finanziell solide da und werde aller Voraussicht nach im kommenden Jahr einen kräftigen Haushaltsüberschuss einfahren. Schon im vergangenen Jahr habe der Finanzminister die Staatengemeinschaft aufgefordert, sich auf multinationale Institutionen und konzertiertes Handeln zu besinnen - lange bevor diese Forderungen allgemein in Mode gekommen seien, befand die britische Zeitung.

Die "FT"-Jury aus acht Wirtschaftsexperten stellte fest, dass Finanzminister heutzutage ein breites Spektrum an Fähigkeiten brauchen: "Es gibt Leute wie Steinbrück und einige andere, die instinktiv finanzpolitisch konservativ agieren, und deshalb waren ihre Häuser in Ordnung", erklärte Erik Nielsen von der Jury: "Als jedoch klar wurde, wie groß die Krise wirklich ist, blieben sie eher konservativ."

Die "FT" bewertete diesmal 19 Finanzminister aus der EU, 2007 hatte sie sich auf die Minister der Eurozone beschränkt. Die Jury hatte die Minister für die diesjährige Rangliste unter anderem danach bewertet, wie rasch sie das Ausmaß der Finanzkrise erkannten, wie gut sie sich auf europäischer Ebene Gehör verschaffen konnten und wie tatkräftig sie im eigenen Land Politik machten.

(afp)
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