Welthungerhilfe warnt Inflation und Preisexplosion verstärken den Hunger

Exklusiv | Berlin · Laut Vereinten Nationen hungern immer mehr Menschen. Der Ukraine-Krieg allein ist aber nicht die Ursache, sagt der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. Mehr humanitäre Hilfen für die Ärmsten der Armen seien jetzt dringend notwendig.

 Immer mehr Menschen hungern weltweit, inzwischen sind es laut UN rund 828 Millionen.

Immer mehr Menschen hungern weltweit, inzwischen sind es laut UN rund 828 Millionen.

Foto: AP/Farah Abdi Warsameh

Die Zahlen sind dramatisch: Der Hunger hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit weiter ausgebreitet. Laut neuestem Welternährungsbericht waren 2021 bis zu 828 Millionen Menschen von Hunger betroffen. Ein Anstieg um 46 Millionen hungernde Menschen im Vergleich zu 2020 und um 150 Millionen seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2019. Die Welthungerhilfe ruft nun dazu auf, die Ärmsten der Armen stärker zu unterstützen.

Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, sagte unserer Redaktion: „Es ist essentiell, jetzt schnell auf die dramatischen Auswirkungen der Inflation und der Preisexplosionen zu reagieren und humanitäre Hilfe bereitzustellen, die den Ausmaßen der Krisen gerecht wird und Leben rettet.“ Derzeit verstärkten sich sogar unterschiedliche Krisen wie die weltweiten Konflikte, der Klimawandel und die wirtschaftlichen Folgen der Corona Pandemie. „Dies hat die Hungerzahlen weiter in die Höhe getrieben, sodass nun schätzungsweise bis zu 828 Millionen Menschen chronisch unterernährt sind“, betonte Mogge.

Hinzu kämen akute Herausforderungen wie aktuell am Horn von Afrika, „wo sich die bereits dramatisch angespannte Lage derzeit aufgrund einer der schlimmsten Dürren seit 40 Jahren zuspitzt“. Mogge betonte weiter, der langjährige positive Trend in der Hungerbekämpfung habe sich allerdings bereits vor dem Ukraine-Krieg wieder umgekehrt. Die Weltgemeinschaft habe es versäumt, auf frühere Warnzeichen wie etwa die Nahrungsmittelpreiskrise 2011 zu reagieren.

Nun seien unter anderem Investitionen in die ländliche Entwicklung notwendig, „damit die Menschen in den armen Ländern besser auf kommende Schocks reagieren und die Folgen abfedern können“, sagte der Generalsekretär.

(has)
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