Statistisches Bundesamt Stärkster Zuwachs bei Menschen mit Migrationshintergrund seit 2005

Wiesbaden · Nach den Berechnungen im Mikrozensus 2013 des Statistischem Bundesamtes leben in Deutschland rund 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil an der Gesamtbevölkerung zugenommen. Ein Grund für die Veränderung ist nicht nur die Zuwanderung, sondern vor allem eine gestiegene Geburtenrate.

Von den 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund sind es 15,9 Millionen Personen im engeren Sinne. Die Differenz von 600.000 Personen ergibt sich, weil man nicht bei allen Personen feststellen konnte, inwiefern sie einen Migrationshintergrund haben. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen Bevölkerung.

Größter Anstieg seit 2005

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik um 3,8 Prozent gestiegen. Es ist der größte Anstieg seit der ersten Erhebung zu diesem Thema im Jahr 2005. Der Grund für den Anstieg liegt zum einen in der zunehmenden Zuwanderung begründet. Der Anteil an Zugewanderten an der Gesamtbevölkerung nahm zum Vorjahr um 3,6 Prozent zu. Die größte Zuwachsrate gibt es jedoch bei den Geburten. Um 4,2 Prozentpunkte stieg der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurden.

Dass immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund einen Deutschen Pass haben, sei laut Joscha Dick vom Statistischen Bundesamt nicht eindeutig zu sagen. Die Umstellung der Methodik des Zensus liefere hier keinen sinnvollen Vergleich. Dick sagte unserer Redaktion jedoch, dass es in den 2000er Jahren weniger Zuwanderung gegeben habe und damit der Anteil der Menschen mit Deutschem Pass unter den Menschen mit Migrationshintergrund vermutlich größer gewesen sei.

Das Statistische Bundesamt führt mehrere ausführliche Statistiken zur Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland. So lässt sich am Mikrozensus 2012 erkennen, dass der Bildungsstand der Personen mit Migrationshintergrund ansteigt. So haben 37 Prozent der 30- bis 34-Jährigen mit Migrationshintergrund Abitur beziehungsweise die Hochschulreife erworben, während der Anteil bei den 60- bis 64-Jährigen bei nur 24 Prozent liegt.

(ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort