Pläne der Bundesregierung Städte schlagen Alarm wegen Ende der Kita-Sprachförderung

Berlin · Die Milliardenförderung des Bundes für Qualitätsverbesserungen in den Kitas durch das sogenannte Gute-Kita-Gesetz läuft eigentlich zum Jahresende aus. Ein „Kita-Qualitätsgesetz“ der Ampel soll nun eine Anschlussfinanzierung sicherstellen. Doch bei Sprach-Kitas gibt es eine Lücke, die für Ärger sorgt.

 Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich eines Kindergartens. (Archiv)

Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich eines Kindergartens. (Archiv)

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Städte in Deutschland befürchten, dass sich die Sprachförderung in Kitas „dramatisch verschlechtern“ könnte. Grund dafür ist das Ende eines Bundesprogramms, mit dem die sogenannten Sprach-Kitas bislang gefördert wurden. Im Kita-Qualitätsgesetz, das an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll, fehlt eine Anschlussfinanzierung für das Sprachprogramm. „Es ist eine gute Sache, wenn der Bund weiter Geld gibt, um die Qualität in Kitas zu stärken“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe unserer Redaktion „Aber der Gesetzentwurf lässt leider offen, wie es für die Sprach-Kitas und 7000 Sprachförderkräfte weitergeht. Die Städte befürchten, dass sich viele bewährte Fachkräfte für Sprachförderung beruflich neu orientieren“, sagte Lewe, der Bürgermeister der Stadt Münster ist.

Die Bundesländer sollen für weitere Qualitätsverbesserungen in den Kitas nach Plänen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) in den kommenden zwei Jahren knapp vier Milliarden Euro bekommen. Das sieht der Referentenentwurf des Ministeriums für das Kita-Qualitätsgesetz vor. Konkret ist die Rede von jeweils 1,993 Milliarden Euro in den Jahren 2023 und 2024. In den Haushaltsberatungen vor der Sommerpause war die Größenordnung bereits grundsätzlich vereinbart worden.

„Wir haben kein Verständnis dafür, dass mit Verweis auf das geplante Kita-Qualitätsgesetz das seit langem bewährte Bundesprogramm der Sprach-Kitas auslaufen soll“, sagte nun Städtetagspräsident Lewe. „Die begonnenen Maßnahmen für eine bessere Qualität in Kitas müssen selbstverständlich fortgeführt werden. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass die Sprach-Kitas Planungssicherheit bekommen“, so Lewe. Die Kitas hätten große Aufgaben bei der Integration von Familien aus der Ukraine und anderen Kriegs- und Krisengebieten zu bewältigen. „In dieser Situation dürfen Kitas nicht vor neue Probleme gestellt werden, weil das Bundesprogramm mit der Sprachförderung ausläuft“, sagte Lewe.

In der Begründung zum Gesetzentwurf wird nun eine „stärkere Fokussierung auf die Weiterentwicklung der Qualität der Kindertagesbetreuung“ betont. Neue Beitragssenkungen sollen damit nicht mehr umgesetzt werden können.

(jd/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort