Fotos Staatsakt zum Gedenken der Flutopfer
Ein leerer Stuhl geschmückt mit weißen Rosen und Gerbera...
...zwischen Bundespräsident und Bundestagspräsident...
...sollte symbolisch für die vielen tausend Opfer der Flutkatastrophe in Südasien stehen.
In einem bewegendem Staatsakt gedachte am Donnerstag der Bundestag zusammen mit Bundesregierung, Angehörigen der Verstorbenen, Helfern und den Botschaftern der betroffenen Länder der Opfer des verheerenden Seebebens.
Bundespräsident Horst Köhler versicherte den Angehörigen der Verstorbenen sein tiefstes Mitgefühl.
Köhler versicherte den Angehörigen: "Wir können Ihren Schmerz kaum ermessen, doch wir trauern mit Ihnen."
Ausdrücklich dankte das Staatsoberhaupt den vielen deutschen Helfern vor Ort für ihre Leistungen.
Die Spendenbereitschaft der Deutschen würdigte er als Zeichen dafür, dass die Menschen helfen, wenn es darauf ankommt.
Gleichzeitig mahnte er aber auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Hilfsgeldern an. "Mit den umfangreichen Hilfsgeldern ist auch eine große Verantwortung verbunden. Die Menschen knüpfen an ihre Spenden mit Recht Erwartungen", unterstrich er.
Die von der Bundesregierung bereitgestellte Hilfe in Höhe von 500 Millionen Euro nannte er einen angemessenen Betrag.
Köhler verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Bewusstsein "wir müssen für den anderen da sein" auch nach der Flutkatastrophe anhalte.
"Ich denke, die Zeit ist gekommen, neu über die Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft nachzudenken - und auch über die Hilfe für arme Länder insgesamt", sagte der Bundespräsident. "Wenn - wenn nicht jetzt - werden wir die Kraft finden, unser Handeln auch als Weltinnenpolitik zu verstehen?"
Es müsse gelingen, dass die zerstörten Küstenregionen nachhaltig wieder aufgebaut würden, sagte Köhler. Dazu gehöre auch die Einrichtung eines Tsunami-Frühwarnsystems. Wichtig sei, dass die Menschen vor Ort die Aufbauarbeit selbst in die Hand nähmen. "Sie dürfen nicht bloße Empfänger bleiben und nicht in eine Dauerabhängigkeit von fremder Hilfe geraten", mahnte das Staatsoberhaupt. Das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" gelte auch in diesem Fall.
Rund 900 Menschen waren zum Staatsakt geladen. Neben der Bundesregierung waren auch der Bundesratspräsident, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, sowie die höchsten Repräsentanten aller Verfassungsorgane anwesend.
Weiter gedachten Vertreter der Hilfsorganisationen, des diplomatischen Korps, von Kirchen sowie die Regierungschefs der Länder der Flutopfer im Bundestag.
Die feierliche Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss. Der Bundestag war mit Lilien, Rosen und Gerbera ausgeschmückt.
Zum Ende des Staatsaktes sangen alle Anwesenden gemeinsam die Nationalhymne. Ein Staatsakt ist die höchste staatliche Veranstaltung, die es in Deutschland gibt.