Terror-Drohung Spur des Al-Qaida-Videos führt nach Erfurt

Hamburg (RPO). Das Drohvideo islamistischer Terroristen, das vor eineinhalb Wochen im Internet veröffentlicht worden ist, ist offenbar über einen Server in Erfurt bearbeitet worden. Das meldet die Hamburger IT-Sicherheitsfirma PAN AMP. Das Bundesinnenministerium bezweifelte die Meldung.

Ein ganz normaler Tag im Irak
21 Bilder

Ein ganz normaler Tag im Irak

21 Bilder
Foto: AFP

Das Rohmaterial für den Film stamme aus dem Irak, teilte die Sicherheitsfirma mit. Es sei im Oktober 2005 auf dem deutschen Server mit Animationen und türkischen Untertiteln aufbereitet worden. Das Video sei über ein Netzwerk namens Al-Firdaws aufgenommen, vertont und über denselben Internet-Provider in Erfurt heruntergeladen worden.

Anschließend sei auf der islamistischen Terror-Propagandaplattform "Global Islamic Media Front (GIMF)" in den USA die Endproduktion mit deutschsprachigen Untertiteln, einer Videoformat-Komprimierung und die Endverbreitung der Videos über das Internet erfolgt.

Nach Recherchen der Hamburger Sicherheitsfirma wurde das Video zur Endverbreitung in den USA am 9. März heruntergeladen und am 10. März freigeschaltet. Ein Vergleich der hierzu gewählten Programme und der Video-Kompression habe "ein zu 100 Prozent identisches Profil zu den Vorkommnissen aus Oktober 2005" ergeben.

Bundesregierung: Erfurter Server allenfalls Durchgangsstation

Der Sprecher des Bundesinneministeriums, Stefan Kaller, bezweifelte am Mittwoch in Berlin den Wahrheitsgehalt dieser Meldung. "Es gibt nach wie vor keine Hinweise auf Ort oder Urheberschaft." Es sei "mit Sicherheit nicht" die thüringische Hauptstadt gewesen, sagte Kaller. "Allenfalls war ein dortiger Rechner im technischen Sinne Durchgangsstation einer Nachricht, ohne dass jemand dort aktiv mitgearbeitet hätte." Die Behörden wüssten nach wie vor nicht, "wo diese Nachricht originär geschaffen wurde".

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort