Keine Einigung Spitzentreffen von Union und SPD vertagt

Berlin (rpo). Union und SPD haben bei einem Spitzengespräch offenbar noch keine Einigung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen und vor allem in der Kanzlerfrage erzielt. Nachdem beide Parteien rund vier Stunden in der Parlamentarischen Gesellschaft am Donnerstagabend in Berlin verhandelten, äußerte sich anschließend keiner der Teilnehmer vor der Presse.

CDU-Chefin Angela Merkel und der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hatten bereits am Nachmittag unterstrichen, mit einem abschließenden Ergebnis sei nicht vor Sonntagabend zu rechnen. Geplant seien nach dem Treffen am Donnerstag weitere Spitzengespräche. Bis zu einer Einigung wurde Stillschweigen vereinbart.

Merkel, Müntefering sowie Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und CSU-Chef Edmund Stoiber wollten nicht nur über die noch ungeklärte Kanzlerfrage, sondern auch über den Zuschnitt einer künftigen Regierung und inhaltliche Fragen sprechen. Nach einem Bericht des "Handelsblatts" wird in der Union debattiert, der SPD die Mehrzahl der Ministerposten zuzugestehen, wenn die Sozialdemokraten auf den Anspruch von Schröder auf die Kanzlerschaft verzichten.

Wann weiterverhandelt wird, ist unklar. Ein Zeitfenster wäre am Freitagvormittag offen. Am frühen Nachmittag soll Schröder auf einem Luft- und Raumfahrtkongress sprechen, danach wollte der Kanzler bis Samstag nach St. Petersburg reisen. Das entscheidende Treffen wird für Sonntagabend erwartet. Am Montag könnten sich dann die Parteigremien mit den Ergebnissen befassen und der Aufnahme von offiziellen Koalitionsverhandlungen zustimmen.

(afp)
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