Fotos Spektakuläre Rücktritte deutscher Politiker
NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat am 7. April 2022 ihren Rücktritt bekannt gegeben. Gut fünf Wochen vor der Landtagswahl in NRW. Die Ministerin stand in der Kritik, weil sie wenige Tage nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 auf Mallorca den Geburtstag ihres Mannes gefeiert hatte. Welche deutschen Politiker ebenfalls durch Fehltritte und Affären ihre Ämter niederlegten, zeigen wir in dieser Bildergalerie. (Bild aus dem Jahr 2022)
Anne Spiegel gibt am 11. April 2022 ihren Rücktritt als Bundesfamilienministerin bekannt. Die Grünen-Politikerin war in die Kritik geraten, weil sie kurz nach der Hochwasserkatastrophe, von der neben Nordrhein-Westfalen auch Rheinland-Pfalz schwer getroffen wurde, mit ihrer Familie in einen vierwöchigen Urlaub fuhr. Vor allem aus der Union war die Kritik an Spiegel über das Wochenende lauter geworden.
Es ist nach der ehemaligen NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die zweite Politikerin, die wegen eines Mallorca-Aufenthalts während der Flutkatastrophe im Sommer 2021 ihr Amt aufgibt.
Seine Wahl zum Ministerpräsidenten von Thürigen gewann Thomas Kemmerich 2020 unter anderem mit Stimmen von der AfD. Das löste ein politisches Erdbeben aus, dem Kemmerich nicht standhielt. Nach drei Tagen gab er seinen Rücktritt bekannt. Kemmerich ist seit 2015 Landesvorsitzender der FDP Thüringen und war von 2019 bis zu ihrer Auflösung im September 2021 Vorsitzender der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag. (Bild aus dem Jahr 2020)
Der ehemalige Verteidigungsminister von 2009 bis 2011, Karl-Theodor zu Guttenberg, legte im Zuge der Plagiatsaffäre um seine Dissertation sämtliche politischen Ämter nieder. In seiner Rücktrittserklärung sprach er von seinem freundlichen Gespräch mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und das der Vorfall „der schmerzlichste Schritt meines Lebens“ sei. Der Ex-Bundesminister ist heute als Lobbyist und Unternehmensberater tätig. (Bild aus dem Jahr 2020)
Rudolf Scharping war von 1991 bis 1994 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und 1998 bis 2002 Verteidigungsminister. 2002 entließ der damlige Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Minister. Die Gründe unter anderem: Verlust von Ansehen und Respekt in der Bundeswehr. So hatte sich Scharping in der „Mallorca-Affäre“, als die Bundeswehr kurz vor einem Einsatz in Makedonien stationiert war, mit seiner Lebensgefährtin Kristina Gräfin Pilati-Borggreve für die Zeitschrift „Bunte“ im Pool fotografieren lassen. (Bild von 2006)
Der verstorbene FDP-Poliker Jürgen Möllemann trat 1998 als Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister zurück. Grund war die „Briefbogen-Affäre“. Mit den offiziellen Briefköpfen des Bundesministeriums für Wirtschaft warb er bei deutschen Handelsketten für den Einkaufswagen-Chip seines angeheirateten Vetters. (Archivbild von 2002)
Der grünen Politker Cem Özdemir und seit 2021 Bundeslandwirtschaftsminister, geriet 2002 über einen Kredit des PR-Beraters Hunzinger und die private Nutzung dienstlicher Bonusmeilen ins Stolpern. Sein Amt als innenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis/Die Grünen von 1998 legte er anschließend nieder. (Bild aus dem Jahr 2022)
Der ehemalige SPD-Parteichef und Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Björn Engholm legte 1993 im Zuge der „Schubladenaffäre“ alle politischen Ämter nieder, als bei einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss herauskam, dass er fünf Jahre zuvor, also 1988, in der Barschel-Affäre gelogen hatte. Damals erklärte er, vor der Landtagswahl 1987 nichts von den Bespitzelungen Pfeiffers gewusst zu haben.(Archivbild von 1999)
Ein weiterer Skandal ereignete sich aus den Reihen der SPD-Politikerin. Diesmal ausgelöst von der ehemaligen Justizministerin Herta Däubler-Gmelin. Während einer Wahlveranstaltung 2002 hatte sie den damaligen US-Präsidenten Georg Bush mit Hitler verglichen, indem sie sagte, dass er mit dem Irak-Krieg von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten ablenke. Durch diese Äußerung kam es zu deutlichen Spannungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis. Worauf viele Politiker ihren Rücktritt forderten. Gmelin verzichtete daraufhin auf ihr Ministeramt, das sie von 1998 bis 2002 inne hatte. (Archivbild von 2002)
Der ehemalige CDU-Politiker Günther Krause war von 1990 bis 1991 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1991 bis 1993 Bundesverkehrminister. In dem Jahr tritt Krause von seinem Amt zurück, die Gründe dafür sind seine Affären und finanziellen Betrügereien. In einer davon, die „Umzugsaffäre“, ließ er sich seinen privaten Umzug von Berlin nach Börgerende von staatlichen Geldern bezahlen. (Archivbild von 2017)
Der verstorbene Ministerpräsident Lothar Späth war von 1978 bis 1991 Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Wegen der „Traumschiff-Affäre“ - er ließ sich mehrere Urlaubsreisen von Unternehmern bezahlen - trat er 1991 von seinem Amt als Regierungschef zurück. (undatiertes Archivbild)