Integrationsdebatte SPE-Politiker: Erdogan ist zu weit gegangen

Köln (RPO). Nach der Kritik des Bundestags hat auch die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) die Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan als unangemessen zurückgewiesen. Erdogan hatte zuvor seine türkischen Landsleute in Deutschland gewarnt, sich der deutsche Kultur anzugleichen.

Erdogan sei mit seinen Äußerungen erheblich zu weit gegangen, sagte der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) im Europaparlament, Martin Schulz, dem Deutschlandfunk.

Erdogan hatte am Sonntag in Köln vor rund 16 000 türkischen Zuhörern zwar zur Integration aufgefordert, aber zugleich vor "Assimilation" gewarnt, da eine derartige Anpassung "ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" sei.

Schulz sagte, Erdogan sei ein "ziemlich kühler Taktiker", der bei seinen politischen Aktivitäten auf die Innenpolitik schiele und nicht sehe, dass er damit den Beitrittsverhandlungen der Türkei zur EU "schweren Schaden zufügt". Der sozialdemokratische Politiker betonte zugleich, dass es jetzt nicht sinnvoll sei, diese Verhandlungen mit der Türkei auszusetzen.

(afp)
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