Optionspflicht soll wegfallen SPD will Ausweitung doppelter Staatsbürgerschaften

Osnabrück (RPO). Die SPD im Bundestag dringt auf eine Ausweitung doppelter Staatsbürgerschaften. Innenexperten der Fraktion fordern die Abschaffung des Optionsmodells, wonach sich junge Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft zwischen 18 und 23 Jahren für den deutschen oder den ausländischen Pass entscheiden müssen.

 Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, erklärte: "Wir wollen das Optionsmodell lieber heute als morgen abschaffen."

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, erklärte: "Wir wollen das Optionsmodell lieber heute als morgen abschaffen."

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Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy: "Die Türkischen Verbände haben völlig Recht damit, dass die Optionspflicht für junge Erwachsene mit Doppelpass dringend auf den Prüfstand gehört."

Er könne sich nicht vorstellen, dass in den kommenden Jahren allen Ernstes hunderttausende junge Erwachsene zwangsausgebürgert werden sollten. Er könne die Union nur dringend auffordern, "ihre Blockade in dieser Frage aufzugeben". Die SPD werde bei dem Thema nicht locker lassen, auch weil die Regelung einen völlig unverhältnismäßigen bürokratischen Aufwand nach sich ziehe.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, sagte, die Forderungen der Türkischen Gemeinde lägen voll auf der Linie der SPD-Fraktion: "Wir wollen das Optionsmodell lieber heute als morgen abschaffen", erklärte er.

Seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder von Ausländern automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Wenn sie 18 Jahre alt sind, müssen sie sich entweder für die deutsche oder die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern entscheiden. Für die seit 2000 geborenen Doppelstaatsbürger beginnt damit die Optionspflicht im Jahr 2018.

Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts enthielt jedoch auch eine Übergangsregelung, wonach auf Antrag auch ausländische Kinder unter zehn Jahren zusätzlich den deutschen Pass erhalten konnten. Daher sind in diesem Jahr die ersten 3300 Jugendliche von der Optionspflicht betroffen. Die Türkische Gemeinde und andere Verbände hatten gefordert, diese Optionspflicht im Staatsangehörigkeitsgesetz wieder abzuschaffen.

(ap)
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