Stimmen zur Landtagswahl in Brandenburg SPD: Platzeck zeigt sich erleichtert

Potsdam (rpo). Matthias Platzeck ist - allerdings kein strahlender - Sieger der Landtagswahl in Brandenburg. Mit der SPD stellt er nach wie vor die stärkste Partei und ließ im Anschluss wissen, warum die Wähler sie wieder in die Verantwortung wählten.

Er bedankte sich am Sonntagabend in Potsdam bei seiner Partei, die in schweren Zeiten einen Wahlkampf "Schulter an Schulter" geführt habe. "Wir waren draußen, wir haben uns nicht in die Büsche geschlagen", sagte er. Er wünsche sich, dass dies der Politik-Stil der nächsten Jahre sein werde.

Zugleich zeigte sich der Potsdamer Regierungschef froh darüber, dass die Wähler Ehrlichkeit honoriert hätten. "Wir haben nichts versprochen, was unehrlich ist", betonte der SPD-Politiker. Daher sei eine der Kernaussagen der brandenburgischen Landtagswahlen: Auch jene, die konsequent zu Reformen stehen, könnten Wahlen noch gewinnen. "Der Kampf hat sich ausgezahlt", unterstrich Platzeck.

SPD-Chef Franz Müntefering ist mit dem Ausgang der Wahlen in Brandenburg und Sachsen zufrieden. Dies sei "in einer schwierigen Situation ein insgesamt erfreulicher Tag für die SPD", sagte Müntefering am Sonntag im ZDF. Matthias Platzeck (SPD) bleibe Ministerpräsident in Brandenburg, und Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) werde "sehr viel schwächer".

Zum Wahlausgang in Brandenburg sagte Müntefering, dies sei trotz der Verluste der SPD "kein blaues Auge, das ist ein eindeutiger Sieg". Die Brandenburger wollen Platzeck als Ministerpräsident haben. "Wir sind sehr stolz auf das, was da erreicht worden ist", betonte der SPD-Chef.

In Sachsen sei es richtig, dass die SPD nicht gut aussehe. Er glaube aber, dass durch den Verlust der absoluten Mehrheit der CDU "die Spitze da gebrochen ist". Ministerpräsident Milbradt sei "eindeutig auf dem Sinkflug". Zum Abschneiden der NPD sagte Müntefering: "Denen, die die wählen, muss man sagen: Man wählt keine Neonazis".

"Die Menschen haben Vertrauen in Platzeck", sagte Verkehrsminister Manfred Stolpe am Sonntag in einer ersten Reaktion im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Platzeck habe im Wahlkampf "gestanden auch gegen Kritik und bösen Populismus".

SPD-Generalsekretär Klaus-Uwe Benneter sieht die CDU als großen Verlierer der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg. Benneter sprach am Sonntagabend in Berlin von "massiven Verlusten" der Christdemokraten.

"Die Brandenburger wollen Matthias Platzeck als Ministerpräsidenten behalten", sagte Benneter. Die Strategie der SPD in Brandenburg, auf die Straßen und Plätze zu gehen, sei richtig gewesen. "Das Ergebnis zeigt, dass der Ministerpräsident das Vertrauen der Bürger" habe.

Zum Abschneiden der SPD in Sachsen sagte er: Der SPD-Spitzenkandidat Thomas Jurk habe in Sachsen einen schweren Wahlkampf geführt und sich mutig in den Gegenwind gestellt.

Sachsens SPD-Spitzenkandidat Thomas Jurk trägt das schlechte Wahlergebnis seiner Partei mit Fassung. Die SPD habe gekämpft und unter diesen Bedingungen ein "achtbares Ergebnis" erzielt, sagte Jurk am Sonntag in der ARD. Er fügte hinzu: "Die Alleinregierung in Sachsen ist weg, es sind andere wesentlich härter getroffen."

(ap)
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