Zum Start der neuen Regierung Alles auf Ampel

Meinung · Rot, Gelb, Grün. Der Reihe nach schalten SPD, FDP und heute wohl auch die Grünen ihre Regierungsampel auf Start. Es kann losgehen. Doch bald kommen erste Bewährungsproben. Mit Corona sind sie schon voll gefordert.

 Am Sonntag warb auch FDP-Vorsitzender Christian Lindner bei einem digitalen Parteitag um die Zustimmung der Delegierten für die Ampel-Koalition

Am Sonntag warb auch FDP-Vorsitzender Christian Lindner bei einem digitalen Parteitag um die Zustimmung der Delegierten für die Ampel-Koalition

Foto: dpa/Michael Kappeler

Es kann losgehen. Die Ampel steht. Am Samstag leuchtete sie Rot. Die SPD stimmte bei ihrem Sonderparteitag überdeutlich fürs Regieren. Am Sonntag blinkte Gelb. Die FDP votierte gleichfalls bei einem Sonderparteitag für diese erste echte Dreier-Koalition der Bundesrepublik. An diesem Montag dann schalten die Grünen nach allergrößter Voraussicht die Ampel endgültig auf Durchfahrt, wenn sie das Ergebnis ihrer Mitgliederbefragung bekanntgeben. Dass eine Mehrheit der 125 000 Mitglieder ihre Partei selbst ins Aus schießt, ist so gut wie ausgeschlossen. Nach 16 langen Jahren in der Opposition wollen die Grünen endlich wieder regieren, ebenso wie die FDP, die 2017 kurz vor der Überfahrt nach Jamaika noch schnell aus dem Boot gehüpft war. Für die SPD ist (Mit-)Regieren schon beinahe der Normalzustand. Seit 1998 war sie länger Teil der Bundesregierung als die Unionsparteien, was man leicht vergisst. Die SPD regierte 19 von 23 Jahren mit oder stellte den Bundeskanzler, die Unionsparteien waren in der Zeit seit 1998 gut 16 Jahre führende Regierungspartei und stellten mit Angela Merkel die Langzeitkanzlerin.