Platzeck: "Jeder von uns hätte es besser gemacht" SPD erhebt Vorwürfe gegen Merkels Krisenpolitik

Saarbrücken (RPO). SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die Euro-Krisenpolitik von Kanzlerin Angela Merkel massiv kritisiert. "Merkels Umgang mit der Euro-Krise war ein Turbolader für Politikverdrossenheit", sagte Gabriel in einem Interview.

 Auch der SPD-Mann Matthias Platzeck kritisiert die Krisenpolitik der Kanzlerin.

Auch der SPD-Mann Matthias Platzeck kritisiert die Krisenpolitik der Kanzlerin.

Foto: AP, AP

Die CDU-Politikerin habe alles, was jetzt in Brüssel beschlossen wurde, früher abgelehnt. Insbesondere die lange Ablehnung einer Gläubigerbeteiligung durch die Kanzlerin und andere konservative Regierungen in Europa sei ein schwerer Fehler gewesen. Die SPD hätte einen Schuldenschnitt hingegen schon vor eineinhalb Jahren gemacht. "Weil so lange gezaudert und gezögert wurde, ist die Lage in Europa viel instabiler als vor einem Jahr. Vor allem ist alles viel teuerer geworden". Den Preis für Merkels "Hinhaltetaktik" müssten die deutschen Steuerzahler bezahlen, so Gabriel gegenüber der der "Saarbrücker Zeitung".

Platzeck: "Jeder von uns hätte es besser gemacht"

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat die Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung in der Euro-Schuldenkrise als "hilflos" beklagt. "Jeder unseres Teams, Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück oder Sigmar Gabriel, würde es besser machen", sagte er der "Leipziger Volkszeitung". Das hätten diese Politiker durch ihre Regierungsämter schon bewiesen.

"Da ist bei jedem einzelnen deutlich mehr Weitsicht und Umsicht vorhanden, als bei der gesamten Regierung zusammen", ergänzte Platzeck. Steinbrück habe den Schuldenschnitt für Griechenland schon vor über einem Jahr gefordert. Er und Gabriel hätten zudem vor Wochen bereits vorausgesagt, dass der Rettungsschirm zu klein sei.

(apd/felt)
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