Hilfen für in Bedrängnis geratenes Land SPD-Chefin Nahles bekräftigt Türkei-Vorstoß

Berlin/Passau · Die Bundesregierung hatte sich zurückhaltend geäußert, was Hilfen für die in Bedrängnis geratene Türkei angeht. SPD-Chefin Andrea Nahles aber bekräftigt ihren Vorstoß diesbezüglich.

 SPD-Chefin Andrea Nahles im Bundestag (Archivfoto).

SPD-Chefin Andrea Nahles im Bundestag (Archivfoto).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles hat ihren Vorstoß verteidigt, der in Bedrängnis geratenen Türkei notfalls zu helfen. „Die Wirtschafts- und Finanzkrise in der Türkei ist durch die US-Sanktionen erheblich verschärft worden und kann zur echten Bedrohung werden“, sagte Nahles der „Passauer Neuen Presse“ (Online/Mittwoch). „Das kann uns in Deutschland nicht egal sein.“

Zur Diskussion um mögliche finanzielle Hilfen für das Land sagte Nahles: „Davon habe ich nicht gesprochen, hier ist es offenbar in den Köpfen mancher zu freien Assoziation gekommen.“ Aber sie sei froh über die Debatte. Sie habe „bewusst ein klares Signal gesendet, dass uns das Schicksal der Türkei nicht egal ist“.

Die Bundesregierung hatte sehr zurückhaltend auf die Überlegungen von Nahles reagiert. Eine Auseinandersetzung mit den USA um den 2016 festgenommenen Pastor Andrew Brunson und damit zusammenhängende Sanktionen haben die schwere Währungskrise in der Türkei verschärft.

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt betonte im ARD-„Morgenmagazin“, zunächst müsse die türkische Regierung selbst ihre Hausaufgaben machen. „Wenn wir jetzt Hilfe leisten würden, ohne dass sich in der Türkei was ändert, wäre das vergeudetes Geld.“ Zudem sei zunächst der Internationale Währungsfonds gefragt.

(das/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort