Gastbeitrag des SPD-Vorsitzenden zu Johannes Rau Fortschritt nach menschlichem Maß

Meinung · Johannes Rau orientierte sich in seiner politischen Arbeit am Alltag der Menschen, an ihren Sorgen und Hoffnungen, aber nicht, indem er Feindbilder schuf. Zeit seines Lebens ist er eingetreten für einen Staat, der lebensnah im Interesse der Menschen handelt, schreibt SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.

 Der Platz vor der Villa Horion wurde im Jahr 2006 nach dem langjährigen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen in Johannes-Rau-Platz umbenannt. Eine Statue von Rau erinnert an den Ministerpräsidenten und späteren Bundespräsidenten. Er wäre am Samstag 90 Jahre alt geworden.

Der Platz vor der Villa Horion wurde im Jahr 2006 nach dem langjährigen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen in Johannes-Rau-Platz umbenannt. Eine Statue von Rau erinnert an den Ministerpräsidenten und späteren Bundespräsidenten. Er wäre am Samstag 90 Jahre alt geworden.

Foto: picture alliance / Goldmann/Goldmann

Am 16. Januar wäre Johannes Rau 90 geworden. „Versöhnen statt spalten“ – das war sein Verständnis von Politik. Gäbe es einen aktuelleren Anlass, an diesen Leitspruch zu erinnern als in diesen Zeiten einer Pandemie, in Zeiten des Brexit und der Heilssuche in nationalem Egoismus und angesichts immer tiefer werdender sozialer Gräben? Zudem vier Tage vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten, dessen größte Aufgabe die Versöhnung einer tief gespaltenen Gesellschaft sein wird? Trump hat uns vor Augen geführt, was eine Politik anrichtet, die sich immer neue Feindbilder sucht, die die Besorgten gegen die Schwächsten in Stellung bringt, aber die wirklichen Krisen wie Klima und Pandemie leugnet. Das ist kein US-amerikanisches Phänomen. Auch für die AfD in Deutschland bestimmen Milieu-Egoismus und „Spalten statt Versöhnen“ die Agenda.