So könnte der Fahrplan aussehen Spätestens bis Ostern könnte die neue Groko stehen

Berlin · Seit Sonntagnachmittag ist klar: Die Verhandlungen über eine erneute große Koalition aus Union und SPD können beginnen. Ein SPD-Sonderparteitag stimmte der Aufnahme von Verhandlungen zu. Bis spätestens Ostern könnte eine neue Bundesregierung stehen. Der mögliche Fahrplan für die nächsten Wochen:

 Martin Schulz, Andrea Nahles und Malu Dreyer (rechts) auf dem Sonderparteitag der SPD.

Martin Schulz, Andrea Nahles und Malu Dreyer (rechts) auf dem Sonderparteitag der SPD.

Foto: rtr, MMA

Januar/Februar:

Die Verhandlungskommissionen von CDU, CSU und SPD dürften nach dem Votum des SPD-Parteitags nun rasch Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Vermutlich wird in dieser Woche zunächst ein Fahrplan festgelegt.

Grundlage für die nun anstehenden Gespräche ist das Sondierungspapier, auf das sich die Unterhändler von Union und SPD Mitte Januar verständigt hatten. Auf dieser Basis stimmten auch die Delegierten des SPD-Parteitags ab. Die Sozialdemokraten wollen in den Verhandlungen allerdings Nachbesserungen erreichen.

Februar/März

Die genaue Dauer der Verhandlungen ist zunächst noch nicht absehbar. Ein Abschluss dürfte frühstens im Februar möglich sein. Falls sich die Unterhändler auf einen Kompromiss einigen, hätte die SPD-Basis noch einmal das Wort. Die SPD-Mitglieder stimmen über einen möglichen Koalitionsvertrag ab. Eine solche Mitgliederbefragung hatte es auch vor der Bildung der vorherigen großen Koalition im Jahr 2013 gegeben. Damals betrug der Abstimmungszeitraum eine Woche. Die SPD rechnet mit einer Abstimmung im März.

Erst wenn die SPD-Basis dem Verhandlungsergebnis zugestimmt hat, könnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Bundestag wiedergewählt werden und die neue Regierung ihre Arbeit aufnehmen. Allgemein wird erwartet, dass bei erfolgreichen Verhandlungen und einem Ja der SPD-Basis spätestens Ostern eine neue Bundesregierung stehen könnte. Der Ostersonntag fällt auf den 1. April.

Seehofer: Am Montag wird bereits gesprochen

Nach dem Ja der SPD zu den Koalitionsverhandlungen soll es der CDU zufolge schon an diesem Montag ein Spitzengespräch von CDU und CSU geben, möglicherweise auch schon ein Treffen der Parteichefs von Union und SPD. Das kündigte der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer am Sonntagabend vor einer CSU-Präsidiumssitzung in München an.

Der Fahrplan beginne am Montag, sagte Seehofer. Zunächst werde es ein Sechsergespräch innerhalb der Union geben: mit ihm und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), mit den Generalsekretären und Fraktionschefs.
"Und dann kommt möglicherweise noch ein Gespräch der drei Parteivorsitzenden infrage." Das werde sich am Montag noch klären.

(felt)
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