Statistisches Bundesamt Deutschland hat 2019 mehr Geld für Sozialhilfe ausgegeben

Wiesbaden · Staatliche Hilfsleistungen sind im vergangenen Jahr gestiegen. Dabei stand aber nicht die Hilfe zum Lebensunterhalt im Mittelpunkt - in diesem Bereich gingen die Ausgaben sogar zurück.

 Ein paar Münzen im Portemonnaie: Wohin Sozialhilfeleistungen fließen, hat das Statistische Bundesamt erfasst.

Ein paar Münzen im Portemonnaie: Wohin Sozialhilfeleistungen fließen, hat das Statistische Bundesamt erfasst.

Foto: dpa/Stephanie Pilick

Die Ausgaben für Sozialhilfe sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Der Staat gab netto 32,8 Milliarden Euro aus - und damit 5,8 Prozent mehr als 2018, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Dabei geht es um Leistungen nach dem Zwölften Buch des Sozialgesetzbuchs. 19,3 Milliarden Euro davon entfielen auf die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, das waren 6,7 Prozent mehr. Dazu zählen zum Beispiel Leistungen der medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben.

Für die Hilfe zur Pflege wurden den Statistikern zufolge 3,8 Milliarden Euro verwendet (plus 8,8 Prozent). In die Hilfe zum Lebensunterhalt flossen mit 1,5 Milliarden Euro etwas weniger Gelder als 2018 - minus 0,3 Prozent. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro (plus 3,8 Prozent) wurden in die Hilfen zur Gesundheit gesteckt, zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie in die Hilfe in anderen Lebenslagen. Damit können in schwierigen Situationen beispielsweise Haushaltshilfen bezahlt werden.

Die Ausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beliefen sich auf 6,9 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg um 3,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018. Diese Angaben stammen den Statistikern zufolge vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sprach vom höchsten Anstieg der Sozialhilfekosten seit 25 Jahren: „Seit Einführung der Pflegeversicherung war der Anstieg der Sozialhilfeausgaben für Pflegebedürftige noch nie so hoch wie heute. Doch die Bundesregierung schaut der Armutsfalle am Lebensende so vieler Menschen in Deutschland tatenlos zu“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Noch immer warte die Öffentlichkeit auf ein zukunftssicheres und generationsübergreifendes Finanzierungskonzept für die Pflege.

(peng/dpa)
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