Bauern für Verbot von Tierzucht-Patenten Sonnleitner will "Sündenfall" verhindern

Passau (RPO). Der Chef des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner verlangt eindringlich ein Verbot von Patenten auf Tierzuchtverfahren. "Diesen ganz großen Sündenfall werden wir verhindern", sagte Sonnleitner.

 Die Bauern sind empört auf die Straße gegangen, um gegen die geplanten Patente zu protestieren.

Die Bauern sind empört auf die Straße gegangen, um gegen die geplanten Patente zu protestieren.

Foto: ddp, ddp

"Wir sehen in diesem Patent eine Bedrohung für die freie Züchtung", fügte er in der "Passauer Neuen Presse" hinzu. Kern des Patentes sei ein technisches Verfahren, mit dem Schweine auf ein Leptin-Rezeptor-Gen untersucht werden können. Dieses Gen werde für die Fleischqualität und die Gewichtszunahme verantwortlich gemacht.

"Problematisch ist, dass nicht nur dieses technische Verfahren patentiert wird, sondern auch Elemente der herkömmlichen Züchtung", sagte Sonnleitner. Deswegen sehe das Patentrecht eigentlich ein Verbot der Patentierung dieser biologischen Verfahren vor.

"Uns erschließt sich absolut nicht, warum dieses Verbot nicht greift, nur weil diese bekannten und bewährten Methoden im Schweinepatent mit technischen Elementen 'garniert' wurden", sagte der Verbandspräsident.

Sonnleitner forderte zugleich, die europäische Biopatentrichtlinie grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen und nachzubessern. "Patente auf Tiere und Pflanzen müssen generell verboten werden, denn es widerspricht jeglichem bäuerlichen Grundverständnis, dass einzelne Personen Monopolrechte auf genetisches Material haben sollen", sagte er. Auch das Verbot, Züchtungsverfahren zu patentieren, müsse klarer gefasst werden, um Missbräuche zu vermeiden.

(DDP)
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