Forderung des Wehrbeauftragten Soldaten sollen mehr Schlaf bekommen

Berlin · Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, hat an die Bundeswehr appelliert, den Soldaten genug Schlaf einzuräumen. In einer Umfrage hatte er herausgefunden, dass ein sehr großer Teil der Soldaten auch im Regeldienst keine sechs Stunden Schlaf bekomme.

 Hellmut Königshaus, der Wehrbeauftragte des Bundestags, fordert eine längere Nachtruhe für die Bundeswehrsoldaten.

Hellmut Königshaus, der Wehrbeauftragte des Bundestags, fordert eine längere Nachtruhe für die Bundeswehrsoldaten.

Foto: ddp

Auch in der Grundausbildung müssten die Soldaten wichtige Aufgaben erfüllen, sich wesentliche Vorschriften einprägen und hätten auch zum scharfen Schuss anzutreten. "Da darf es nicht vorkommen, dass sie regelmäßig übermüdet sind", sagte Königshaus.

Der Wehrbeauftragte nannte als Beispiel das Wecken von Soldaten um 4.30 Uhr, damit die Küche um 5.30 Uhr mit dem Frühstück beginnen kann. Das lasse sich auch anders organisieren, vor allem in Anbetracht des "Zapfenstreichs", der allgemein auf 23 Uhr festgelegt sei.

In einer vertraulichen Weisung hat die Heeresführung inzwischen die "nächtliche Ruhezeit" zumindest für Rekruten auf "grundsätzlich acht Stunden" festgelegt. Mit den unserer Redaktion vorliegenden Sofortmaßnahmen für die Grundausbildung reagiert die Bundeswehr auf die Vielzahl neuer Soldaten, die ihren freiwilligen Wehrdienst vorzeitig beenden. Sie sollten "freundlich" angeschrieben, "behutsam an die Belastungen des militärischen Alltags herangeführt" werden und vom ersten Tag an "erkennen, dass sie bei uns willkommen sind".

Dazu gehöre auch eine Unterbringung in Stuben mit maximal vier Rekruten und die Ausstattung mit dem "besten verfügbaren Mobiliar". Jede einzelne Kündigung sollten die Vorgesetzten möglichst schon im Vorfeld erkennen, die Gründe herausfinden und daraus folgenden Handlungsbedarf entweder selbst umsetzen oder auf dem Dienstweg melden.

(may-)
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