"Widerspruchslösung" im Gespräch Söder will Organspende zur Regel machen

München (RPO). Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) spricht sich angesichts des Mangels an Spenderorganen für eine Änderung des Transplantationsgesetzes aus. Die Chancen für einen Wechsel zur sogenannten "Widerspruchslösung" stünden gut, sagte Söder in einem Interview.

Nach dieser Regelung dürften die Organe von hirntoten Spendern grundsätzlich entnommen werden, solange niemand widerspricht. Derzeit gilt in Deutschland die "Zustimmungslösung" nach der Angehörige und der Spender zu Lebzeiten ihr Einverständnis gegeben haben müssen. Ende Juni wird sich die Gesundheitsministerkonferenz mit der Widerspruchslösung befassen. "Wir kommen seit Jahren nicht weiter", kritisierte Söder gegenüber dem "Focus". "Es ist jetzt an der Zeit, den Menschen Hilfe zu geben, die die Hilfe dringend brauchen."

12.000 Deutsche warten derzeit auf eine rettende Transplantation. Jedes Jahr sterben etwa 1000 von ihnen, weil für sie kein Spenderorgan gefunden wurde. Söder selbst besitzt dem Bericht zufolge mehrere Organspenderausweise. "Ob im Auto, Zuhause oder in meinem Portemonnaie. Da überall etwas passieren kann, will ich die Organspende ermöglichen", sagte er dem Blatt.

(apd/felt)
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