Launige Diskussion nach Ministerpräsidentenkonferenz „Alte Schinken“ oder „Weltwissen“ – Was trennt Söder und Merkel?

Berlin · Eine Diskussion anderer Art führten Kanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Donnerstag nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Es ging um die Frage, wie viel Platz zwischen ihnen ist und ob man den besser mit Brockhaus-Bänden oder iPads füllen sollte.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sitzt neben dem zugeschalteten Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern bei der Pressekonferenz nach der Ministerpräsidentenkonferenz.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sitzt neben dem zugeschalteten Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern bei der Pressekonferenz nach der Ministerpräsidentenkonferenz.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sind sich in der Bewertung gedruckter Lexika uneins. Während die Kanzlerin am Donnerstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten in Berlin in einem launigen Wortwechsel mit Söder vom „gesammelten Weltwissen“ sprach, nannte der CSU-Politiker das Nachschlagewerk Brockhaus „alte Schinken“.

Vorangegangen war eine Journalisten-Frage an Söder, warum er seltener zu den Beratungen nach Berlin komme, seitdem die Frage der Kanzlerkandidatur innerhalb der Union geklärt sei. „Ist es nicht mehr so wichtig, jetzt in Person neben der Bundeskanzlerin zu sitzen?“

Söder, der diesmal per Video auf einen großen Bildschirm neben Merkel zugeschaltet war, betonte, er sei seitdem zu einer von zwei Ministerpräsidentenkonferenzen nach Berlin gekommen. An einem Impfgipfel habe er aus der Ferne teilgenommen, was auch vorher schon nicht unüblich gewesen sei. „Und unter uns gesagt: Ich bin so nah an der Kanzlerin dran wie eh und je, wenn Sie das sehen. Der Monitor steht direkt daneben. Also, ich finde, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Doch ein Blatt Papier schon, aber mehr nicht.“

Merkel entgegnete, ein „paar Bände Brockhaus“ passten schon dazwischen, aber dies sei „aus pandemischer Sicht“ erforderlich. Das gedruckte Lexikon passte wiederum Söder nicht: Brockhaus sei in der heutigen Zeit doch ein bisschen altmodisch. „Lass lieber ein paar iPads aufstellen, da können wir mehr Informationen draus ziehen als aus den alten Schinken.“ Merkel konterte beiläufig: „Aber nix gegen das gesammelte Weltwissen.“ Das letzte Wort hatte wiederum Söder: „Gibt's aber im Internet auch.“

(c-st/dpa)
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