CDU und CSU haben ihren Asylstreit vorerst beigelegt. Horst Seehofer bleibt Bundesinnenminister. Auf Twitter reagieren viele Menschen mit Spott. Manche schämen sich. Wir haben Reaktionen gesammelt.

In den vergangenen Tagen hatte es nicht mehr danach ausgesehen, dass sich CDU und CSU noch einmal zusammenraufen würden. Zumal Horst Seehofer seinen Rücktritt als Bundesinnenminister und als CSU-Parteivorsitzender anbot, als er seine Forderungen nicht durchsetzen konnte. Das erinnerte einen Twitter-Nutzer an eine Situation, die viele Eltern schon einmal erlebt haben.

Am Montagabend einigten sich Angela Merkel und Horst Seehofer dann doch noch auf einen Kompromiss im Asylstreit. Ist die Kanzlerin etwa eingeknickt - so wie eine Mutter im Supermarkt, die ihrem quengelnden Kind das Eis dann doch kauft?

Offiziell bekommt Horst Seehofer kein Eis von Angela Merkel spendiert. Stattdessen haben sich der Bundesinnenminister und die Kanzlerin darauf geeinigt, dass es an der deutsch-österreichischen Grenze Transitzentren geben soll - für Migranten, die bereits in anderen EU-Ländern registriert wurden und direkt wieder in die zuständigen Länder zurückgewiesen werden sollen. Die CSU freut sich darüber. Viele andere Menschen nicht. Manche schämen sich.

Der Kompromiss von CDU und CSU ist durch einen juristischen Kniff möglich geworden: Wenn ein Ausländer ein Transitzentrum betritt, ist er im juristischen Sinn noch nicht nach Deutschland eingereist. Fachleute sprechen von der „Fiktion einer Nichteinreise“. Das lässt sich sicherlich auch auf den eigenen Job übertragen, meint Radiomoderator Dennis Horn.

Bevor es aber Transitzentren an der deutsch-österreichischen Grenze gibt, muss die SPD noch zustimmen - auf Twitter wird sie an ihre bisherige Haltung dazu erinnert.

Aber wir haben nicht 2015, sondern 2018 - und die SPD zeigt sich grundsätzlich offen für den Einigungsvorschlag der Union. Blogger Sascha Lobo sieht sie deshalb als eigentliche Verliererin des Asylstreits.

Andere Twitter-Nutzer hoffen dagegen, dass der tagelange Streit zwischen CDU und CSU endlich beigelegt ist und die Regierung sich wieder anderen Themen widmet. Vorschläge gibt es einige. Aber es gibt auch Zweifel daran, dass sich die Regierung um etwas anderes kümmert als das Asylrecht.