Friedensforschungsinstitut Sipri Deutschland und Russland verkaufen mehr Waffen

Stockholm · Die russische Rüstungsindustrie hat ihre Waffenverkäufe in der Welt laut einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri weiter gesteigert - konkret um 48,4 Prozent. Auch die deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und ThyssenKrupp verkauften mehr Waffen als im Vorjahr.

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Unter den 100 größten Waffenschmieden weltweit waren 2014 elf Firmen aus Russland und damit drei mehr als im Vorjahr, wie Sipri in Stockholm mitteilte. Die russischen Waffenverkäufe machten demnach im vergangenen Jahr 10,2 Prozent des weltweiten Waffenhandels aus. "Russische Unternehmen reiten auf einer Welle von ansteigenden nationalen Rüstungsausgaben und Exporten", erklärte der Sipri-Forscher Siemon Wezeman.

Mit Blick auf die deutschen Rüstungsunternehmen zeigt die Studie des Sipri ein uneinheitliches Bild. Das deutsche Unternehmen Rheinmetall belegt mit knapp drei Milliarden Dollar Platz 31 in der Liste der 100 führenden Waffenverkäufer weltweit. Damit stieg das Unternehmen im Jahresvergleich um einen Rang auf. Auf den Plätzen 42 und 83 nennt Sipri die deutschen Firmen ThyssenKrupp mit gut 2,3 Milliarden Dollar und Krauss-Maffei Wegmann mit rund 940 Millionen Dollar. Vor allem ThyssenKrupp steigerte seinen Umsatz, im Vorjahr hatte es Rang 59 belegt. Das im Vorjahr noch gelistete Unternehmen Diehl wird nicht mehr genannt.

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Foto: dpa, gam wst axs

Die Liste wird weiter von den US-Konzernen Lockheed Martin und Boeing mit 37,5 beziehungsweise 28,3 Milliarden Dollar angeführt. Auf dem dritten Platz folgt das britische Unternehmen BAE Systems mit 25,7 Milliarden Dollar. Auf Platz sieben steht der europäische Konzern EADS mit 14,5 Milliarden Dollar.

Erstmals taucht in der Top-100-Liste auch ein zweiter türkischer Konzern auf - neben Aselsan auf Platz 73 nun auch Turkish Aerospace Industries (TAI) auf Rang 89. Die türkische Rüstungsindustrie wachse vor allem wegen steigender Inlandsnachfrage, erklärte Sipri. Im Vergleich der Jahre 2005 und 2014 habe Aselsan seine Verkäufe verdreifacht, TAI gar verelffacht.

Insgesamt ging das Volumen des Waffenhandels gemessen an den 100 Topfirmen im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 laut Sipri zum vierten Mal in Folge leicht zurück - um 1,5 Prozent auf 401 Milliarden Dollar. Generell verkauften demnach Konzerne in den USA und Kanada sowie in Westeuropa weniger Rüstungsgüter, während die Verkäufe in sämtlichen anderen Weltregionen unterschiedlich stark anstiegen. Allerdings liegen Sipri für China keine verlässlichen Daten vor.

(lsa/AFP)
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