Neue Details der Staatsanwaltschaft Polizist in Leipziger Silvesternacht aus niederen Beweggründen attackiert

Leipzig · Unmittelbar vor dem Besuch von Sachsens Innenminister Roland Wöller hat die Staatsanwaltschaft Leipzig neue Details zum Angriff auf einen Polizisten in der Silvesternacht bekanntgegeben.

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Polizist in Silvesternacht in Leipzig attackiert

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Danach haben die unbekannten Täter so massiv auf Körper und Kopf eingewirkt, dass der Beamte bewusstlos geworden sei. In diesem Zustand sei der Mann auch ins Krankenhaus gekommen, sagte Ricardo Schulz, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sei dem Schwerverletzten sowie zwei seiner Kollegen der Helm vom Kopf gerissen worden, sagte Schulz. Durch die massiven Einwirkungen sei der Tod des 38-Jährigen billigend in Kauf genommen worden. Laut Staatsanwaltschaft liegen niedere Beweggründe vor, der Mann sei attackiert worden, weil er Polizist ist. Deswegen werde wegen versuchten Mordes ermittelt.

Nach seiner Operation am Neujahrstag liegt der schwer verletzte Polizist weiterhin im Krankenhaus. Der Beamte sollte im Laufe des Tages aus der Klinik entlassen werden, sagte Sachsens Polizeipräsident Horst Kretzschmar in Leipzig.

Zur exakten Schwere der Verletzungen wollte sich der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht äußern. Es seien Gutachten angefertigt worden. Diese lägen der Staatsanwaltschaft aber noch nicht vor.

Zuvor hatten Medienberichte unter Berufung auf Zeugen für Irritationen gesorgt. Danach soll der 38-Jährige beim Abtransport seinen Helm auf dem Kopf gehabt haben.

Die Leipziger Polizei hatte noch am Silvestermorgen berichtet, dass der 38-Jährige notoperiert werden musste. Die „taz“ berichtete am Donnerstagabend unter Verweis auf Krankenhauskreise, dass man sich in der Uniklinik „verwundert über die Polizeimeldung über eine 'Notoperation' geäußert“ habe. Es habe einen Eingriff an der Ohrmuschel des Beamten unter lokaler Betäubung gegeben. Lebensgefahr oder drohender Gehörverlust hätten nicht bestanden.

(zim/dpa)
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