Jahresauftaktklausur der SPD Sigmar Gabriel stimmt seine Partei auf Wahlkampf ein

Berlin · SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die Sozialdemokraten auf einen harten Wahlkampf für den Bundestag eingestimmt. In einer aktuellen Umfrage kommt die Partei auf nur 21 Prozent.

 SPD-Chef Sigmar Gabriel stimmt seine Partei auf einen harten Wahlkampf ein.

SPD-Chef Sigmar Gabriel stimmt seine Partei auf einen harten Wahlkampf ein.

Foto: dpa, mkx tmk jai

Bei der Wahl im Herbst gehe es um mehr als um Prozentpunkte, sagte Gabriel am Freitag nach Angaben von Teilnehmern bei der Jahresauftaktklausur der SPD-Bundestagsabgeordneten in Berlin. "Es geht um die Architektur unseres Parteiensystems. Es geht um die Architektur des politischen Europas", zitierte ein Teilnehmer Gabriel.

Man müsse einen Substanzwahlkampf führen. Es bringe nichts, auf andere zu schielen. "Wir müssen einen Wahlkampf mit 150 Prozent Sozialdemokratie machen." Zugleich warnte der Parteichef davor, ein zu negatives Bild von Deutschland zu zeichnen. "Wir dürfen unser Land nicht schlechtreden", sagte Gabriel nach Angaben eines Teilnehmers.

Die SPD solle keinen Wahlkampf führen, in dem sie alles auf den Kopf stelle. In Anlehnung an den früheren SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder sollte die SPD nach Gabriels Worten sagen: "Wir machen nicht alles anders, aber vieles gerechter."

Schröder hatte 1998 Wahlkampf gemacht mit der Aussage: "Wir wollen nicht alles anders, aber vieles besser machen." In Umfragen steht die SPD derzeit bei 20 bis 22 Prozent und damit noch deutlich unter ihren Wahlergebnis von 25,7 Prozent bei der Bundestagswahl 2013. Im jüngsten ZDF-Politbarometer vom Freitag kommt sie auf 21 Prozent. Bei einem Wähleranteil von etwa 20 Prozent könnte die SPD nach internen Einschätzungen etwa ein Viertel ihrer derzeit knapp 200 Bundestagsmandate verlieren.

(klik/REU)
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