"Fall Mitja" Sex-Täter: Ministerin will Zentralregister

Hannover (RPO). Nach dem Mord an dem neunjährigen Mitja in Leipzig werden Forderungen nach Schaffung eines Zentralregisters für Sexualstraftäter lauter. Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) kündigte in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Samstag Gespräche zu einem solchen Vorhaben mit ihren Länderkollegen an.

Trauer um Mitja
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Foto: ddp

Der Staat könne mehr als bisher tun, um die Menschen vor den Sexualstraftätern zu schützen. Ein solches Zentralregister soll Polizei und Justiz Auskunft über Sexualstraftäter geben.

Bei dem Register sollten aber "Grenzen gezogen werden", betonte Heister-Neumann. Nur jemand mit berechtigtem Interesse solle in die Datei schauen können. "Ich lehne Entwicklungen ab, wie wir sie beispielsweise aus den Vereinigten Staaten von Amerika kennen." Dort würden Sexualstraftäter öffentlich an den Pranger gestellt, und dies unabhängig davon, ob ihre Therapie erfolgreich war oder nicht.

Auch Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) sprach sich für ein Zentralregister aus. Es sei fahrlässig, die Möglichkeiten der modernen Datenverarbeitung nicht zu nutzen, sagte er im Deutschlandfunk.

Dort habe sich K., der zuvor vier Mal wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden sei, wegen versuchter Vergewaltigung eines Elfjährigen verantworten müssen. Während der Tat im August 1997 habe K. 2,9 Promille Alkohol im Blut gehabt. Auch bei seinen früheren sexuellen Übergriffen hatte die enthemmende Wirkung von Alkohol eine Rolle gespielt.

In dem Gutachten verwies Kröber laut "Focus" auf den "ursächlichen Zusammenhang" zwischen K.'s Taten und dessen "Hang zum übermäßigen Alkoholgenuss".

(afp)
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