Streit um CSU-Vorsitz Seehofer wirft Beckstein Kungelei vor

München/Berlin (RPO). Im Streit um den CSU-Parteivorsitz hat Agrarminister Horst Seehofer seinem Parteikollegen Günther Beckstein schlechten politischen Stil und Kungelei vorgeworfen. Beckstein hatte sich gegen eine Kanditaur ausgesprochen und sich so klar auf die Seite Erwin Hubers geschlagen, der ebenfalls für den CSU-Vorsitz kandidieren will.

In einem Gespräch mit dem "Sppiegel" beklagte Horst Seehofer, er fühle sich von seinen Münchner Parteifreunden übergangen. Dem designierten bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) warf er schlechten politischen Stil vor. Man könne solche Personalentscheidungen "nicht im Hinterzimmer auskungeln", betonte Seehofer. Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber, der ebenfalls für den Vorsitz kandidiert, wies die Vorwürfe zurück. Das habe "mit Kungelei nichts zu tun".

Seehofer kündigte an, er wolle weiterhin gegen Huber in einer Kampfkandidatur antreten: "Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass es eine Belastung für eine Partei ist, wenn sie auf einem Parteitag unter mehreren Kandidaten auswählen kann." Angeblich erwägt Seehofer eine Mitgliederbefragung über den künftigen Parteichef. Dies sei die "demokratischste Form", einen Neubeginn zu starten, schreibt die "Leipziger Volkszeitung" unter Berufung auf Äußerungen Seehofers im kleinen Kreis. Der CSU-Vize sei davon überzeugt, bei einem Basisvotum die Nase vorn zu haben.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort