Initiative gegen Fettleibigkeit Seehofer will Dicke dünner machen

Berlin (RPO). Nach der alarmierenden Studie zum Übergewicht der Europäer werden Forderungen nach besserer Ernährung und Werbeverboten für Süßwaren laut. Auch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer will reagieren. Im Mai wolle er Eckpunkte der Bundesregierung mit konkreten Maßnahmen zur Förderung von ausgewogener Ernährung und mehr Bewegung vorstellen, sagte er in einem Medienbericht.

Die dicksten EU-Bürger im Vergleich 2007
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Foto: ap

"Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit stellt vor allem auf Grund der gesundheitlichen Folgewirkungen ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem dar, dem entgegengewirkt werden muss", sagte Seehofer der Berliner Zeitung. Dazu sei eine bessere Aufklärung und eine umfassende Vorsorgestrategie nötig.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast kritisierte vor allem die Wirtschaft in diesem Zusammenhang: "Unternehmen wie Ferrero verdienen seit Jahren an so genannten Kinderlebensmitteln, die viel zu fett und zu süß sind", sagte die ehemalige Verbraucherschutzministerin dem Blatt. Nötig seien deshalb Werbeverbote und "eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln, die auf den ersten Blick erkennbar machen, was drin ist".

Der Bundesärzteverband forderte die Politik auf, "wie beim Nichtraucherschutz auch beim Thema Übergewicht und Fettleibigkeit endlich Handlungsbedarf zu erkennen". Der Süßwarenindustrie werde es zu leicht gemacht, Kinder mit Snacks und Schokoriegeln zu verführen, sagte Verbandssprecher Hans-Jörg Freese der "Berliner Zeitung".

Auslöser der Debatte ist eine Studie der International Association for the Study of Obesity (IASO). Demnach ist Deutschland im EU-Vergleich das Land mit dem größten Anteil an Übergewichtigen.

(afp2)
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